Kräuter-Heilkunde
Säugetiere speichern Erfahrungen, können aus ihrer Erinnerung Lösungsstrategien ableiten und geben sie im Rahmen sozialer Kommunikation weiter.
In der Evolution von Elefanten, Gorillas und Bonobos scheinen sich Tiere durchgesetzt zu haben, die in ihren sozialen Gruppen weniger zu direkter Aggression neigten. Die also eher fähig waren, den anderen nützliche Erfahrungen zu vermitteln (PNAS, 2023). Zum Beispiel, ob bestimmte Pflanzen nahrhaft oder giftig sind. Oder wie man sich mit vergorenem Obst berauschen kann. (Science 09.07.2015)
2022 wurde eine Selbstbehandlung bei einem Orang-Utan beobachtet. Er war bei einem Kampf im Gesicht verletzt worden, sammelte die Blätter eines Strauches, kaute sie lange und schmierte sich das Gemisch dann in die Wunde. Offenbar sehr erfolgreich, denn der Hautdefekt heilte reizlos ab. (Nature 2024)
Frühe Pflanzenkenner:innen
Die ersten menschenähnlichen Savannen-Affen lebten zunächst als Sammler und Verwerter von Aas. Erst allmählich entwickelten sie sich (mit ersten Distanzwaffen) zu gefährlichen Raubtieren.
Menschen unterschieden, wie andere Säuger auch, nahrhafte von giftigen Pflanzen. Möglicherweise wurden einige Grunderfahrungen genetisch eingeprägt. Babys und Kleinkinder mussten z.B. über Millionen von Jahren vor dem Kauen ihnen noch unbekannter (und möglicherweise giftiger) Kräutern bewahrt werden. Und bis heute ekeln sie sich vor grünlichem Gemüsebrei.
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