Kinder-Elend
„Kinder und Jugendliche haben sich … derart verändert,
dass es mir schier das Herz zerreißt.“ Stockhausen, Die Zeit, 20.05.2020, „Schwere Form der Kindeswohlgefährdung, Prof. Klundt, Anhörung 09.09.2020. Die Bestätigung: KiTa-Studie, 02.11.2022
Wer hätte das gedacht?
Das SARS-CoV-2-Virus erwies sich für die Kinder als harmlos. (Pezzullo 2023)
Aber der Umfang der bei ihnen (durch die Maßnahmenpandemie) angerichteten Schäden ist groß und langanhaltend:
„Corona und die Folgen: 73 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich nach Pandemie noch belastet. Lernprobleme, Depressionen oder Essstörungen: Die Auswirkungen der Pandemie-Einschränkungen sind bei Minderjährigen massiv. Vor allem betroffen sind Kinder von Alleinstehenden, mit Migrationshintergrund oder Kinder aus ärmeren Familien. Die Regierung will mit einem Hilfsprogramm gegensteuern.“ Welt 08.2.2023
Selbst der Gesundheitsminister muss eingestehen:
… Die Schulschließungen waren ein Riesenfehler“ Lauterbach im ZDF bei Lanz am 09.02.2023
Aber nun soll alles alles wieder gut werden:
Denn in wenigen Monaten (so verspricht die Regierung) sollen sich sozial geschulte Lerncoaches um die verstörten Kindern kümmern. Ausreichend Leher:innen wird es aber nicht geben:
„Deutschlands Schulsystem
steht am Abgrund – Deutschlands Schulsystem nähert sich Zuständen an,
die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten.“ BZ 02.02.2023
Den dritten „großen Wumms“ (nur) für die Kinder wird es aber nicht geben.
Immerhin tue man etwas (so Lauterbach im NDR) gegen „den Skandal, dass so wenige Therapieplätze für traumatisierte Kinder zur Verfügung“ stünden:
„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, nachdem Kinder unter der Pandemie und den Bekämpfungsmaßnahmen besonders gelitten hätten, schulde man ihnen, dass ihre Versorgung jetzt Priorität habe. Der SPD-Politiker rief Eltern dazu auf, vorsorgende U-Untersuchungen auf jeden Fall wahrzunehmen. Wenn Kinder auffällig seien, depressiv wirkten oder sich zurückzögen, sollten Eltern sie im Zweifelsfall immer von Psychologen oder Ärzten untersuchen lassen.“ Handelsblatt 08.02.2023
Einer der Verantwortlichen für dieses Trauerspiel (Jens Spahn) meinte schon vor längerer Zeit „Wir müssen uns eine Menge verzeihen“. Wie soll man aber verzeihen, wenn sich niemand entschuldigt, der bei den politischen, journalistischen, kommerziellen Aktionen mitgemacht hat: gegen die Grundrechte der Kinder auf Leben und Unversehrtheit (nach Art 2.2 GG)?
Die entscheidende Frage ist nicht:
- „Wie können wir jetzt gegensteuern?“
Sondern:
Und:
- „Was können wir tun, damit eine traumatisierte Generation wieder ins Leben zurückfindet“?
Die Viren beißen zurück
Seit 2020 gehen Erwachsene massiv gegen die Interessen der nachfolgenden Generation vor. Das Kinder-Recht (u.a. Art. 2.2 GG „Unversehrtheit“) wurde Erwachsen-Interessen untergeordnet.
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Erhöhte Sterblichkeit bei Kleinkindern

Sterbedaten sind „harte“ Fakten. Entweder lebt jemand oder nicht. In Europa werden sie von Euromomo zusammengestellt. Die Sterberaten bei Kindern <14 Jahren waren im Zeitraum 2020/21 (als sich die ersten Varianten des Covid-Virus verbreiteten) niedrig. Ab Oktober 2022 stieg die Sterberate bei der gleichen Altersgruppe drastisch an und fiel erst wieder Anfang 2023 ab.
In den Jahren davor senkten die Quarantäne-Maßnahmen (Kita- und Schulschließungen, Lock-down, Abstand, Masken, …) bei Kleinkindern die Wahrscheinlichkeit, sich mit Atemwegsinfektionen anzustecken. Im Herbst 2022, wurden sie dann (wie vorhergesagt) mit anderen Atemwegsinfektionen infiziert (überwiegend mit dem RS Virus). Viele erkrankten schwer, die Kinderkliniken waren überlastet, und einige Kinder starben durch die Infektion. Viele andere Kinder wurden im Zeitraum ab 2021 geimpft. Da in Deutschland kein Impfregister angelegt, und weltweit auf Phase-IV-Studien der Impfstoffe verzichtet wurde, wird hier nicht genau zu klären sein, welche Auswirkungen die mRNA-Impfungen bei Schwangeren, Kleinkindern und Jugendlichen tatsächlich hatten. Auffällig für mich ist, dass die vermehrte Kindersterblichkeit (im Gegensatz zur Sterblichkeit bei über-80jährigren zu Beginn der Covid-Pandemie), in der Presse keine Aufregung auslöst. Wichtiger scheint es zu sein, zu beschwichtigen. Denn Naturereignisse (die ein erhöhte Sterblichkeit bewirken) dürfen auf keinen Fall etwas mit menschen-gemachten Entscheidungen zu tun haben. Denn sonst müsste geklärt werden, wer haftet. Der Gesundheitsminister räumt ein, es habe zwar Fehler gegeben, aber man sei der „Wissenschaft“ gefolgt und eine „Entschuldigung sei schwierig“ (Tagesschau 31.01.23
Absehbare Schäden

Die RSV-Katastrophe bei Kleinkindern war angekündigt. Aber die Verhinderung vorzeitigen Sterbens bei über 80-jährigen war bedeutsamer, als Todesfälle von Unter-Vierjährigen.
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Zunehmender Stress macht Kinder und Jugendliche krank. Die Maßnahmen zur „Pandemie-Bekämpfung“ führten absehbar zu einem starke Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern.
Schulschließungen begünstigten Depressionen.
Eine Studie des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung fand, dass pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen zu einem Anstieg der Depression Symptome bei Jungen und Mädchen in Europa beitrugen. Im Vergleich zur Zeit vor Corona sei die Zahl der Kinder und Jugendliche mit depressiven Symptomen um 27 % gestiegen (bei mäßigen Quarantänemaßnahmen). Bei teilweisen oder kompletten Schulschließungen stieg die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Krankheitsanzeichen einer Depression um 75 %. (Ludwig Walz 2023)
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Die Folgen der „Maßnahmen Pandemie“ sind weitreichender und langandauernder als die Rückentwicklungen bei kognitiven Fähigkeiten und Depressionen bei Kindern.
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Nach der Pandemie versuchen Verantwortliche zurückzurudern und sich aus der Verantwortung zu stehlen (Die Zeit, 26.01.2023, FAZ, 29.01.2023, Watson, 26.01.2023, Uckermark Kurier 04.02.2023, TKP 25.01.2023). Ein Entschuldigung haben die Geschädigten bisher noch nicht gehört. Wie sollen sie da verzeihen? Es reicht nicht angesichts von Katastrophen, wie dieser, zu lernen, wie wir das nächste Mal anders damit umgehen sollen. Vielmehr wäre es nötig, sich als Gesellschaft und Kultur Gedanken zu machen, wie der Diskurs über die Katastrophe bei den zugrunde liegenden Bedingungen ankommen kann.
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