Covid & Kinder
„Kinder und Jugendliche haben sich … derart verändert,
dass es mir schier das Herz zerreißt.“ Stockhausen, Die Zeit, 20.05.2020, „Schwere Form der Kindeswohlgefährdung, Prof. Klundt, Anhörung 09.09.2020. Die Bestätigung: KiTa-Studie, 02.11.2022
Wer hätte das gedacht?
Das SARS-CoV-2-Virus erwies sich für die Kinder als harmlos. (Pezullo 2023)
Aber der Umfang der bei ihnen (durch die Maßnahmenpandemie) angerichteten Schäden ist groß und langanhaltend:
„Corona und die Folgen: 73 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich nach Pandemie noch belastet. Lernprobleme, Depressionen oder Essstörungen: Die Auswirkungen der Pandemie-Einschränkungen sind bei Minderjährigen massiv. Vor allem betroffen sind Kinder von Alleinstehenden, mit Migrationshintergrund oder Kinder aus ärmeren Familien. Die Regierung will mit einem Hilfsprogramm gegensteuern.“ Welt 08.2.2023
Selbst der Gesundheitsminister muss eingestehen:
… Die Schulschließungen waren ein Riesenfehler“ Lauterbach im ZDF bei Lanz am 09.02.2023
Aber nun soll alles alles wieder gut werden:
Denn in wenigen Monaten (so verspricht die Regierung) sollen sich sozial geschulte Lerncoaches um die verstörten Kindern kümmern. Ausreichend Leher:innen wird es aber nicht geben:
„Deutschlands Schulsystem
steht am Abgrund – Deutschlands Schulsystem nähert sich Zuständen an,
die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten.“ BZ 02.02.2023
Den dritten „großen Wumms“ (nur) für die Kinder wird es aber nicht geben.
Immerhin tue man etwas (so Lauterbach im NDR) gegen „den Skandal, dass so wenige Therapieplätze für traumatisierte Kinder zur Verfügung“ stünden:
„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sagte, nachdem Kinder unter der Pandemie und den Bekämpfungsmaßnahmen besonders gelitten hätten, schulde man ihnen, dass ihre Versorgung jetzt Priorität habe. Der SPD-Politiker rief Eltern dazu auf, vorsorgende U-Untersuchungen auf jeden Fall wahrzunehmen. Wenn Kinder auffällig seien, depressiv wirkten oder sich zurückzögen, sollten Eltern sie im Zweifelsfall immer von Psychologen oder Ärzten untersuchen lassen.“ Handelsblatt 08.02.2023
Einer der Verantwortlichen für dieses Trauerspiel (Jens Spahn) meinte schon vor längerer Zeit „Wir müssen uns eine Menge verzeihen“. Wie soll man aber verzeihen, wenn sich niemand entschuldigt, der bei den politischen, journalistischen, kommerziellen Aktionen mitgemacht hat: gegen die Grundrechte der Kinder auf Leben und Unversehrtheit (nach Art 2.2 GG)?
Die entscheidende Frage ist nicht:
- „Wie können wir jetzt gegensteuern?“
Sondern:
Und:
- „Was können wir tun, damit eine traumatisierte Generation wieder ins Leben zurückfindet“?
Die Viren beißen zurück

In den Jahren davor senkten die Quarantäne-Maßnahmen (Kita- und Schulschließungen, Lock-down, Abstand, Masken, …) bei Kleinkindern die Wahrscheinlichkeit, sich mit Atemwegsinfektionen anzustecken. Im Herbst 2022, wurden sie dann (wie vorhergesagt) mit anderen Atemwegsinfektionen infiziert (überwiegend mit dem RS Virus). Viele erkrankten schwer, die Kinderkliniken waren überlastet, und einige Kinder starben durch die Infektion. Viele andere Kinder wurden im Zeitraum ab 2021 geimpft. Da in Deutschland kein Impfregister angelegt, und weltweit auf Phase-IV-Studien der Impfstoffe verzichtet wurde, wird hier nicht genau zu klären sein, welche Auswirkungen die mRNA-Impfungen bei Schwangeren, Kleinkindern und Jugendlichen tatsächlich hatten. Auffällig für mich ist, dass die vermehrte Kindersterblichkeit (im Gegensatz zur Sterblichkeit bei über-80jährigren zu Beginn der Covid-Pandemie), in der Presse keine Aufregung auslöst. Wichtiger scheint es zu sein, zu beschwichtigen. Denn Naturereignisse (die ein erhöhte Sterblichkeit bewirken) dürfen auf keinen Fall etwas mit menschen-gemachten Entscheidungen zu tun haben. Denn sonst müsste geklärt werden, wer haftet. Der Gesundheitsminister räumt ein, es habe zwar Fehler gegeben, aber man sei der „Wissenschaft“ gefolgt und eine „Entschuldigung sei schwierig“ (Tagesschau 31.01.23)
Seit 2020 gehen Erwachsene massiv gegen die Interessen der nachfolgenden Generation vor. Das Kinder-Recht (u.a. Art. 2.2 GG „Unversehrtheit“) wurde Erwachsen-Interessen untergeordnet.
Die Angst der Alten vor einem Virus, das Menschen am Lebensende gefährdet, war groß. Man hielt es für „alternativlos“, Menschen zu gefährden, die sich am Beginn ihres Lebens nicht wehren können.
Dass Kleinkinder zwei Jahre später vermehrt an Viren erkranken, und auch sterben, ist kein Naturereignis. Es liegt auch nicht an „Corona“. Sondern an den Folgen der fraglich wirksamen, medizinischen Kriegs-Maßnahmen. Vor allem aber an dem Unverständnis, wie Ökosysteme funktionieren: Wie sich die komplexe Realitäten entwickeln, in denen Menschen leben. Und warum unbekanntes Unwissen und Weitblick oft wesentlich bedeutender sind als Röhren-Sehen und die Illusionen, alles im Griff zu haben.
„Kinder lüften. Nicht nur die Räume. Kinderarzt Stephan Nolte, 12/2022
Künstlich angerichtete Schäden
Die RSV-Katastrophe bei Kleinkindern war angekündigt.
Am 02.12.2022 schrieb dpa, wegen der RSV-Epidemie sei das „System am Limit“. Daniela Behrens, die Gesundheitsministerin Niedersachsen hat erkannt, dass“… das Immunsystem durch die Corona-Einschränkungen und – Schutzvorgaben in den vergangenen Jahren nicht richtig trainiert werden konnte“ (Interview RKZ, Ippen Gruppe 02.12.2022).
Aber die Verhinderung vorzeitigen Sterbens bei über 80-jährigen war offensichtlich bedeutsamer, als Todesfälle von Unter-Vierjährigen.
Zunehmender Stress macht Kinder und Jugendliche krank.
Die „Maßnahmen-Pandemie“ führte (absehbar) zu einem starke Anstieg psychischer Erkrankungen bei Kindern.
Eine Studie des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung fand, dass pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen zu einem Anstieg der Depression Symptome bei Jungen und Mädchen in Europa beitrugen. Besonders bei Kindern, die zuvor schon benachteiligt waren und unter schwierigen Bedingungen aufwachsen. Im Vergleich zur Zeit vor Corona sei die Zahl der Kinder und Jugendliche mit depressiven Symptomen um 27 % gestiegen (bei mäßigen Quarantänemaßnahmen). Bei teilweisen oder kompletten Schulschließungen stieg die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Krankheitsanzeichen einer Depression um 75 %. (Ludwig Walz 2023)
Mehr
- www.initiative-kindeswohl.de –
- Prof. M. Klundt: Vergleichende Kinderpolitik-Wissenschaft. Kinderrechte und Kinderarmut in Coronazeiten. Beltz 2022 –
- Prof. M. Klundt: : Gestohlenes Leben – Kinderarmut in Deutschland Papyrossa 2019
Wer haftet für die bei Kindern angerichteten Schäden?
Verschlimmbesserungen beruhen oft auf einer Umkehr des Vorsorgeprinzips (Nicht-Handeln sei unethisch gewesen). Danach bleibt die entscheidende Frage meist (auch jetzt) unbeantwortet: Wer haftet, wenn es schief gegangen ist? Wer wird zur Verantwortung gezogen? Und warum bleiben grundsätzliche Strategiewechsel aus?

Aber war nicht ihr Ministerium für diesen Schaden verantwortlich?
Statt aus massiven Fehlern zu lernen, rufen bereits einige, wie der Präsident der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie (Aug.Presse 30.11.2022) nach „Mehr desselben“ (noch mehr Masken, Isolieren, Impfen …). Werden Presse und Ministerien sie erhören und noch mehr Kinder-Krankheiten provozieren?
- Zitat: „Eine große Zahl von Kinderkliniken ist in den vergangenen Jahren geschlossen worden, .. (sie) kosten viel Geld und „werfen nichts ab“. .. Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können … eine Katastrophe mit Ansage, keine Überraschung. .. Dieser Irrsinn wirkt sich schon am Beginn jeden Lebens aus..“. Hontschik, Chirurg, Frankfurter Rundschau 03.12.2022
(Ist es tröstlich, dass es älteren Menschen in der Pandemie auch nicht viel besser ging? Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte am 4. Februar (laut dpa) die Politik habe während der Corona Pandemie „alte Menschen einfach vergessen.)
Nach der Pandemie versuchen Verantwortliche zurückzurudern und sich aus der Verantwortung zu stehlen (Die Zeit, 26.01.2023, FAZ, 29.01.2023, Watson, 26.01.2023, Uckermark Kurier 04.02.2023, TKP 25.01.2023). Ein Entschuldigung haben die Geschädigten bisher noch nicht gehört. Wie sollen sie da verzeihen? Es reicht nicht angesichts von Katastrophen, wie dieser, zu lernen, wie wir das nächste Mal anders damit umgehen sollen. Vielmehr wäre es nötig, sich als Gesellschaft und Kultur Gedanken zu machen, wie der Diskurs über die Katastrophe bei den zugrunde liegenden Bedingungen ankommen kann.
Bedrohtes Kindeswohl

Der Rechtsbegriff „Kindeswohl“ dient dem „Schutz des Kindes“ (§ 1666 Abs. 1 BGB). Die Verletzung der Unversehrtheit des Kindes (Art 2.2 GG) und sein „Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit“ sind Straftatbestände. (§ 223 und § 224 StGB)
„Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft, und ihr jetziges Wohlergehen bestimmt darüber, wie sich unsere Gemeinschaft zukünftig entwickeln wird. Kinder sind auf verantwortungsvolle Begleitung, Schutz und Entwicklungsräume angewiesen, um ihr Potenzial zu entfalten. In den letzten zweieinhalb Jahren mussten Kinder und Jugendliche tiefgreifende, ihr Leben stark beschränkende Maßnahmen erdulden.
Der Anstieg psychischer, psychosomatischer sowie physischer Erkrankungen, darunter Essstörungen, Adipositas, gehäufte Infekte durch ein untrainiertes Immunsystem, Angststörungen und ungezügelter Medienkonsum, um nur einige zu nennen, ist eklatant .. Diese Maßnahmen haben insbesondere sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen geschadet und bedeuten voraussichtlich einen erheblichen Verlust an Lebenszeit- und Qualität …“ Zitat: Initiative Kindeswohl, 11.08.2022 – Petition bis 08.09.2022

Wie steuert man „gegen“, wenn man die Ursachen verdrängt?
Besonders kleine Kinder lernen „bewegt“: mit allen Sinnen und in Gemeinschaft. Informationsüberfluss ohne Einbeziehung körperlicher und sozialer Kompetenz schadet ihnen. Ausführlich dazu
- Hüther, Burdy: Wir informieren uns zu Tode, Herder 2022 –
- Bronner: Kognitive Apokalypse. Eine Pathologie der digitalen Gesellschaft, CH Beck 2022
Die Folgen der „Maßnahmen Pandemie“ sind weitreichender als Rückentwicklungen bei kognitiven Fähigkeiten:
- „Mehr psychische Leiden und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen während Pandemie. Depressionen, Angst- und Essstörungen treffen vor allem Jugendliche und Mädchen.“ DAK Bayern Report 17.10.2022
- „Vor allem Mädchen leiden massiv unter Corona-Belastungen.“ DAK Report 27.05.2022
- In England sei die Zahl der psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen im Vergleich zu Vorjahren deutlich gestiegen. Die Zahl der Kinder, bei denen eine klinisch signifikante psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, lag im Vergleich zu 2017 um 50 % höher. (Adolescent wellbeing in the UK, Lancet Lancet 01.10.2021.Abschlussbericht der Corona-KITA-Studie (02.11.2022): Unter 5-jährige Kinder waren nie Treiber der Pandemie. Die Inzidenz war in dieser Altersgruppe seit Beginn der Pandemie konstant niedrig. Die Folgen der KiTa-Schließungen sind u.v.a.: verringerte sprachliche, motorische und sozio-emotionale Entwicklung sowie vermehrte psychosoziale Belastungen. Der Gesundheitsminister muss eingestehen, dass die KiTa-Schließungen unnötig waren. (BZ 02.11.2022).
Vorhersehbare Anzeichen für die Verschlechterung des Kindeswohls
Seit 2021 ist aus Daten der Schuleingangsuntersuchungen bekannt, dass Sprach- und Bewegungs-Kompetenzen nachlassen, und Übergewicht und psychischer Störungen zunehmen. (RKI, SEU in Hannover). Bereits 2020 wurde in der fortlaufenden „Copsy Studie“ (UKE Child Public Health) und in Lancet Psychiatry betont, dass besonders sozial benachteiligte Gruppen von den Einschränkungen psychischer und körperlicher Kompetenzen betroffen sind. Oxfam nennt SARS-CoV-2 ein „Ungleichheitsvirus„. Allerdings sind Armut und soziale Benachteiligung keine medizinischen, sondern kulturelle Phänomene. Aufklärungs- und Behandlungsprogramme (Beispiel www.corona-und-du.info) können nur wenig bewirken, solange die Gesellschaft weiter gegen Kinderinteressen vorgeht.
Auch künftige Datenerhebungen (die auch das Jahr 2022 einbeziehen) werden düster ausfallen. Denn Maßnahmen, die Kinder schaden, sind noch nicht eingestellt, und eine umfassende Förderung ihrer ungehinderten Bewegungs- und Kommunikationskompetenz fehlt.
SARS-CoV-2 gefährdet die Kindern nicht

Infektionen mit Corona-Viren stellen für gesunde Kinder keine nennenswerten Erkrankungsrisiken dar. Sie leiden unter Regeln und Eingriffen, mit denen sie Erwachsene bis heute quälen.
„Covid-19 ist die größte globale Krise für Kinder in unserer 75-jährigen Geschichte“ schrieb die Weltkinderorganisation UNICEF am 08.12.2021. Die Corona-Pandemie habe weltweit zusätzlich über 100 Millionen Kinder in Armut gestürzt. Dabei war es nicht „das Virus“, das die Kinder direkt bedrohte, sondern die gegen sie gerichteten Handlungen der Erwachsenen. (Buko-Pharma 7/2022)
Die psychiatrische Chefärztin Meike Grensch (Harburg) schrieb am 05.09.2022 „was Corona mit den Jüngsten gemacht hat“ und „worauf Eltern achten sollten: Essstörungen, Albträume, Aggressionen …“ (Hamburger Abendblatt ).
„Die Jüngsten“ hatten dieses Virus gar nicht bemerkt. Aber die ihnen aufgezwungen Maßnahmen wirkten sich möglicherweise auf die Qualität ihrer Immunantwort auf andere Infektionen aus. Die Immunsysteme der Kinder wurden saisonal weniger oder anders trainiert, was ihre Anfälligkeit für Infektionen steigerte. Möglicherweise eine der Ursachen der erhöhten Sterblichkeitsraten bei Kleinkindern in Europa. (siehe Euromomo)
Kinderimpfung gegen Corona
Eine Infektion verläuft bei Kindern in der Regel unbemerkt und folgenlos, und ein Impfschutz (der nur Erwachsene schützen könnte) hält nur wenige Monate an.
Dagegen birgt die Impfung gegen Covid für Kinder das Risiko ernster Nebenwirkungen, die bereits in Kurzzeitbeobachtungen auffallen. (ÄFI 12.02.2022, Lancet 21.09.2022, Int J Gyn 20.07.2022)
Langzeit-Auswirkungen auf Gehirn, Bewegungsapparat, Genitalorgane und Immunsystem sind bisher unbekannt.
Verletzung des Grundrechts auf Unversehrtheit (Art 2.2. GG)
Ein körperlicher Eingriff bei Kindern, der nur älteren Menschen einen Nutzen bringen könnte, widerspricht ihrem Grundrecht auf Unversehrtheit (Art 2.2. GG)
Und es widersprichte dem Schutz des Kindeswohls (§ 223, §224 StGB, §1666 BGB).
Trotzdem empfahl die STIKO Corona-Impfung für Kinder (RKI 24.05.2022), weil sie den Erwachsenen einen nutzen bringen sollte (aktuelle Studien)
Fenster der Entwicklung
Die Entwicklung von Nerven- und Immunsystem wird bereits beim Ungeborenen geprägt und ist in den ersten Lebensjahren besonders störanfällig.

Vor allem die Belastung durch Stress für Schwangere und für Neugeborene wirkt sich negativ auf kurz- und langfristige neurologische Entwicklungsergebnisse aus, auf eine Anfälligkeit für immunologische oder psychische Störungen in der Kindheit und im Erwachsenenalter. (Buss 2012)
Unter biologischen Gesichtspunkten muss die Entwicklung von Ungeborenen (Epigenetik, Selfish Brain), Kindern und Jugendlichen besonders geschützt werden. Denn sie machen sensible Phasen neuronaler, genitaler und immunologischer Entwicklung durch. Schädigungen in diesem Zeitraum beeinflussen uva. auch die genetische Ausprägung von Erbanlagen. Belastungen und Eingriffe in diesem kurzen „Fenster der Möglichkeiten“ haben lebenslange Konsequenzen (Allegra 2021, Faa 20214).
Elementare Ausdrucksformen von Stress sind Regulationsstörungen der Energieversorgung und des Zusammenwirkens von Zell-Bestandteilen. (Jäger 2021) Die Signalgebung auf zellulärer Ebene ist deshalb von so großer Bedeutung, weil Zellstrukturen (insbesondere die des Gehirns) in ihrem Zusammenspiel hochkomplexer Schwingungen, Rhythmen, Modulation und Klangfarben erzeugen. (Buzsáki 2021)

Vorsorge
Für Situationen, in denen der Nutzen von Interventionen in hochkomplexe Zusammenhänge fraglich, und die möglichen Wechselwirkungen unbekannt sind, gilt das Vorsorgeprinzip („Zuerst nicht schaden!“).
Von dieser Ethik abgeleitet, sollte es die Hauptaufgabe von Ärzt:innen sein, ihre Patient:innen vor Schäden zu bewahren. Stattdessen lassen sich immer mehr Leistungs-Anbieter:innen, die entscheiden wollen, von der Umkehr des Vorsorgeprinzips leiten: „Handeln, wenn es nutzen könnte und wenn Schäden bisher nur selten beobachtet wurde.“ Diese Verdrehung der Ethik hat bereits zu vielen Medizin-Katastrophen geführt (uva. Narkolepsie durch die Schweinegrippeimpfung 2009 oder Fiasko der Dengue-Impfung auf den Philippinen um 2017)

Schwangerschaft und Frühkindheit sollten in Sicherheit und Geborgenheit ungestört ablaufen. Nach der Geburt wird durch die intensive Mutter-Kind Bindung und das Stillen das Immunsystem geprägt. Und gleichermaßen die Ausbildug der Fähigkeit Belastungen zu bewältigen und Gefühle auszubilden.
Unbekümmertes Spielen ist das sicherste Zeichen kindlicher Gesundheit. (Harnack) Um ihr Lebenspotential voll auszuschöpfen brauchen Kinder Liebe und ein Gefühl für Stimmigkeit (Antonowsky). Das vermittelt ihnen die Zuversicht, Anforderungen zu verstehen, zu beeinflussen und sinnvoll zu gestalten.

Körperliche, geistige und soziale Entwicklung sind untrennbar miteinander verwoben (Wolpert 2019, Fuchs 2017). Um zu gedeihen, müssen Kinder deshalb spielen, singen, sprechen, juchzen, singen, lauschen, raufen, rennen, schnüffeln, riechen, schmecken, schlecken, springen, tanzen, hüpfen, und so ihre Umwelt gestalten und prägen.
Kinder entwickeln sich, aus sich selbst, wenn sie ihre Welt mit allen Sinnen erleben, erleben, empfinden gestalten können. Sie manipulieren, probieren etwas aus und leiten daraus eine Theorie ab („Ein Ball!“). Erst nach langem Üben, werden sie Bälle dann auch fangen können. Weil es ihnen allmählich gelingt, ihre Erfahrungen mit der unmittelbaren (reichlich unscharfen) direkten Sinneswahrnehmung abzugleichen.
Die Zwei-Dimensionalität der Flachbildschirme kann das nicht bieten. Sie können erklären, wie man Ballspielen soll. Aber mit realen Bällen werden Kinder nur klar kommen, wenn sie das Tablet abschalten.
Viele von ihnen können heute nicht mehr hüpfen oder rückwärts-gehen. Das zeigt dann nicht nur ein Bewegungsdefizit an, sondern auch eine dramatische Entwicklungs-Hemmung des Gehirns.

Bewegungsfunktion und Gehirn bilden eine Einheit. Wenn diese Rückkopplung nicht trainiert wird, müssen im Rahmen der Pandemie-Maßnahmen mit deutlichen Rückgängen von Lernkompetenzen gerechnet werden (Hüther 2022, Bronner 2022)
Durch den Zwang in die Isolation werden die Trends kindlicher Rück- und Fehlentwicklungen weiter drastisch zunehmen. Sie werden in zwanghaftes Schutz-Verhalten getrieben. Ihr natürlicher Atemfluss und ihre spontanen mimischen Ausdrucks- und Kommunikationsformen werden behindert. So werden nicht nur ihre Bewegungsvielfalt und Bewegungskompetenz verarmen (Jaring 2021, Lubrano 2021). Sondern zusätzlich werden auch die Fähigkeiten zu Kreativität, Innovation und sozialer Kompetenz abnehmen. (Reichelt 2021, Singha 2020, Andreas 2021, Christakis 2021)
„Wir müssen unsere Entscheidungen abwägen, um der verletzlichsten und gleichzeitig wertvollsten Ressource, die wir zur Bewältigung aller gegenwärtigen und zukünftigen Probleme haben, so wenig Schaden wie möglich zuzufügen: Unserer nächsten Generation. “ … „Stattdessen versuchen wir, sie mit der noch größeren Verantwortungslosigkeit auszugleichen, die darin besteht, unsere von der Schule ausgesperrten Kinder als unsere Hauptverteidigungsstrategie einzusetzen.“ Manfred Spitzer: Öffnet die Schulen! Nervenheilkunde 2021; 40(05): 296-311,
Mehr zur Covid-19-Impfung
Für gesunde Kinder bringt die Impfung gegen SARS-CoV-2 keine Vorteile. Infektionen mit Corona-Viren stellen für gesunde Kinder keine nennenswerten Erkrankungsrisiken dar. Zudem würde ein „Impfschutz gegen Covid-19“, im Gegensatz zu dem bei einer Masernimpfung, nicht lange anhalten. Impfungen wären aus medizinischer Sicht nur gerechtfertigt, wenn Kinder in Einzelfällen, durch schwere Krankheiten besonders wären. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass eine generelle Impfung bei Kindern andere Menschen besser schützen würde, als natürliche Infektionen.
Ob mit Impfungen gegen Covid-19 (mit mRNA-Technologien), neben den bisher bekannten kurzfristigen Risiken (ÄFI 12.02.2022, Lancet 21.09.2022, Int J Gyn 20.07.2022), auch Langzeitrisiken verbunden sind, ist unbekannt. Es gibt dazu bisher keine Beobachtungen. Sicher ist allerdings, dass die Entwicklungen von Gehirn, Bewegungsapparat, Genitalorganen und Immunsystem bei Kindern und auch bei Jugendlichen nicht abgeschlossen ist. Störungen der psychischen und körperlichen Reifung bei Kindern wirken sich lebenslang aus.
Impf-mRNA und Nanopartikel lagern sich an Funktions-Einheiten im Zellinnern ab, die für die Energieversorgung und die Eiweiß-Produktion verantwortlich sind (Mitochondrien und Ribosomen). Die Atmungsorgane der Zelle (Mitochondrien) verfügen über eine eigene (menschentypische Gene – außerhalb des Zellkerns), die in ihrer Funktion leicht gestört werden können.
Das liegt daran, dass in Eizellen eine große Zahl „schlafender“ Mitochondrien eingelagert werden, die (nur von der Mutter vererbt) für einen reibungslosen Start des embryonalen Wachstums sorgen sollen. (Mehr: Ökosystem Zelle, 3/2021) Welche Folgen diese Intervention in weitgehend unerforschte hochkomplexe Vorgänge der epigenetischen Prägung oder Vererbung haben wird, wissen wir nicht. (Beispiel: Dietyl-Stilböstrol-Katastrophe).
Besondere Gefahren für Mädchen
Bei Mädchen werden die Impfstoffbestandteile besonders in den Eierstöcken (Ovarien) eingelagert. Das Risiko für unterschiedliche Zyklusstörungen ist daher bei der mRNA-Impfung erhöht. (Int J Gynaecol Obs 2022 ; Vacunas 2022)
Über Zyklusstörungen- und Ovarialversagen wurde auch im Zusammenhang mit der HPV-Impfung berichtet. Eine Analyse von über 320.000 Meldungen in China zwischen 2006 und 2018 kam 2020 zu folgendem Schluss:
„.. der Vierfach-HPV-Impfstoff war statistisch signifikant mit Ovarial-Versagen assoziiert, einschließlich Ausbleiben der Blutung, unregelmäßiger Menstruation, erhöhtem FSH und vorzeitiger Menopause, und ein weiterer HPV-Impfstoff wies ein potenzielles statistisches Risiko für unregelmäßige Menstruation auf.“ (Gong 2021,.Jørgenssen 2020)
Wenn Kinder vor der Pubertät gegen Covid-19 geimpft werden sollen, wird in vielen (frauen- und kinderärztlichen) Praxen gleichzeitig der HPV-Impfstoff angeboten werden. Mädchen werden zusätzliche eine dritte Substanz erhalten, die auf die hormonelle Verbindung von Hirn und Genitalien einwirkt: die orale Kontrazeption. Alle drei medizinischen Produkte wirken auf das Immunsystem, die Gerinnungsfunktionen, die Genitalorgane und das Gehirn. Wie sie untereinander wechselwirken, ist völlig unbekannt.
Folglich müsste für Sicherheitsabstände zwischen den Impfungen gesorgt und eine gleichzeitige Verabreichung zweier Impfungen mit unklaren Risiken untersagt werden. Und natürlich müssten und Geimpfte und Nicht-geimpfte Kinder durch Langzeitstudien begleitend beobachten werden. Wenn das aber nicht der Fall ist, haften die impfenden oder verschreibenden Ärzt:innen, die über das nicht vorhanden Wissen bezüglich der möglichen Risiken aufklären müssten.

Gesunde Kinder
Aus gedrillten, gezwungenen Kindern werden keine gesunden Erwachsenen. Grashalme, an denen man zieht, wachsen nicht besser.
Kinder muss man lassen, schützen, lieben und fördern: mit Gefühlen, Beziehung, Austausch, Begeisterung, Bewegung, Spaß, Unversehrtheit, Grundbedarf-Befriedigung, Kreativität, Herausforderungen, gesunde Ernährung, nicht-vergiftete Umwelt, ungehindertem Atmen, Lebenslust, Interesse und Neugier.
Heute stehen quasi-religiöse Ordnungs-Rituale im Zentrum der Aufmerksamkeit. Unter dem Vorwand des Gesundheitsschutzes für Kinder erzieht die Gesellschaft aus kleinen fröhlich-kreativ-chaotischen Menschen digital angepasste Einzelwesen.
Immer schneller verprassen Erwachsene in den letzten Jahrzehnten die Lebens-Ressourcen ihrer Kinder: durch nachhaltiges Verdrecken von Luft, Böden und Wasser. Trotzdem erwarten die Alten selbstverständlich, dass die heutigen, zunehmend bedrohten Jungen ihre Rente bezahlen werden.
Sie irren.
Mehr:
- Initiative Kindeswohl, 11.08.2022 – Petition bis 08.09.2022
- Kinder in Balance: Bewegung und Hirnentwicklung –
- Entwicklung des Ich –
- Mikrobiom & Neugeborene .. IP 2021 63(3)373-380 (pdf 150 KB)
- Corona-Krisen-Philosophie –
- Covid-19 –
- Schwangerschaft und erste Lebenstage –
- Frühe Beziehung –
- HPV-Impfstoff –
Links
- Thesenpapier-Autorengruppe: „Impfkampagne aus politischer Motivation“ (23.06.2022)
- Fragen zur Haftung bei Kinderimpfungen an Stephan Weil (Land Nds), 14.07.2021 –
- Fragen an die Ständige Impfkommission am RKI vom 16.02.2021 –
- Antwort der STIKO am 26.02.2021 –
- Individuelle-impfentscheidung.de
- Prof. Boehme-Neßler, Verfassungsrechtler, zu Impfpflicht und Unversehrtheit, Welt 28.05.2021
- Martin D: DocCheck zur Covid-19-Kinderimpfung am 07.06.2021 –
- Hübner, Simon: SARS-CoV-2-Impfungen bei Kindern – 04.06.2021 –
- Martina, Simon, Schwarz: COVID-19 Impfung für Kinder und Jugendliche? Vierzehn Argumente für einen rationalen Weg in Deutschland. Preprint 19.05.2021 (Download 722KB).
- COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) – (NDR 10.07.2020, KMA online 10.07.2020) – Stellungnahme ärztlicher Fachgesellschaften, 20.05.2020 – Päd. Arbeitsgruppe Witten Herdecke, 11.05.2020 – Economist 18.07.2020: Let them learn, Psychische Belastungen mit Covid-19: Dtsch Arztebl 2020; 117(43): A-2049 / B-1740
- Br J Sports Med, 20.03.2021: Bewegungsmangel führt zu Anstieg chronischer und psychiatrischer Erkrankungen, die zu Risikosteigerung für schwerer Verläufe künftiger Virusinfektionen führen können.
- Med Sport Exerc. 18.02.2021: Bewegungsmangel führt zu Verarmung intellektueller Leistungen bei Kindern.
- „Kollateralschäden der Pandemie“: DÄB 22.01.2021, 118(3)78-79: „.. Kinder, Jugendliche und Frauen leiden am stärksten unter den indirekten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. PDF-Version –
- Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen muss geschützt werden. Offener Brief 25.02.2021
Literatur
- Allegra A et.al: The close link between the fetal programming imprinting and neurodegeneration in adulthood: The key role of “hemogenic endothelium” programming. Mechanisms of Ageing and Development 2021, 195, April 2021: 111461,
- Andreas JB et al. : Self-reported Mental and Physical Health Among Norwegian Adolescents Before and During the COVID-19 Pandemic, JAMA Network Open. 2021;4(8):e2121934.
- Buss C: Fetal Programming of Brain Development: Intrauterine Stress and Susceptibility to Psychopathology. Science Signaling 2012, 5(245):pt7, DOI: 10.1126/scisignal.2003406
- Buzsáki G: Rhythms of the Brain, Oxford 2006 ((https://neurophysics.ucsd.edu/courses/physics_171/Buzsaki%20G.%20Rhythms%20of%20the%20brain.pdf) – Aktuelle Publikationen, Installationen, Videos: https://buzsakilab.com/wp/#main
- Christakis D et al: Estimation of US Children’s EducationalAttainment and Years of Life Lost Associated With Primary School Closures During the Coronavirus Disease 2019 Pandemic. JAMA Network Open. 2020;3(11):e2028786. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.28786
- de Klerk C et al: The role of sensorimotor experience in the development of mimicry in infancy. Dev Sci, 2018, Nov 10:e12771 www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30415485
- Faa G et al.: Fetal programming of the human brain: is there a link with insurgence of neurodegenerative disorders in adulthood? 2014;21(33):3854-76. doi: 10.2174/0929867321666140601163658.
- Gong L et al: Human papillomavirus vaccine-associated premature ovarian insufficiency and related adverse events: data mining of Vaccine Adverse Event Reporting System Sci Rep 2020 Jul 1;10(1):10762. – Jäger H: Ökosystem Zelle: Die Bedeutung der Toleranz der Mitochondrien für Gesundheit und Lebenslänge. Internistische Praxis03.2021, IP 2021 63(3)373-380 (pdf 150 KB)
- Jarnik G: Association of COVID-19 Mitigation Measures With Changes in Cardiorespiratory Fitness and Body Mass Index Among Children Aged 7 to 10 Years in Austria, JAMA Network Open. 2021;4(8):e2121675.
- Jørgensen L et al.: Benefits and harms of the humanpapillomavirus (HPV) vaccines: systematic review with meta-analyses of trial datafrom clinical study reports. Systematic Reviews (2020) 9:43 – Jørgensen L et al.: Benefits and harms of the humanpapillomavirus (HPV) vaccines: comparisonof trial data. Systematic Reviews (2020) 9:43 –
- Lubrano R et al: Assessment of Respiratory Function in Infants and Young Children Wearing Face Masks During the COVID-19 Pandemic, JAMA Network Open. 2021;4(3):e210414
- Ludwig-Walz H et al: Increase of depression among children and adolescents after the onset of the COVID-19 pandemic in Europe: a systematic review and meta-analysis Child Adolesc Psychiatry Ment Health 2022, 16(109), https://www.bib.bund.de/Publikation/2022/Increase-of-depression-among-children-and-adolescents-after-the-onset-of-the-COVID-19-pandemic-in-Europe.html;jsessionid=8F53E16E59F292AFBB2F845D6C326161.internet282?nn=1222094
- Krupp Stiftung 29.10.2020: 4. Kinder- und Jugendreport, www.krupp-stiftung.de/vierterkinderundjugendsportbericht/?preview=true
- Manley H et al (2014) When Money Is Not Enough: Awareness, Success, and Variability in Motor Learning. PLoS ONE 9(1): e86580
- Mira V: COVID-19 unmasked: preschool children’s negative thoughts and worries during the COVID-19 pandemic in Australia. Eur J Psychotraumatol. 2021; 12(1): 1924442. Vortrag 08.11.2021
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