Eros (Stichworte)

Was ist Eros?
Der Begriff Eros wird sehr unterschiedlich ausgelegt, genutzt und interpretiert. Ich nutze dieses Wort, um die erste eindeutig menschen-typische Kommunikationsform zu beschreiben: Die Fähigkeit zu besonders starker Paarbindung.
Begriffe wie Sex und Erotik trenne ich: Sex ist auch ohne Beziehung möglich, und Liebe besteht auch, wenn eine Trennung durch Raum, Zeit oder Schicksal unüberbrückbar erscheint.
Andere Vormenschen, wie die Neandertaler, waren unseren direkten Vorfahren körperlich deutlich überlegen. Homo sapiens-Menschen verfügten zu dem über eine kleiner Gehirnmasse, d.h. sie waren nicht unbedingt sehr viel schlauer als ihre Vettern, die sich besser an das raue europäische Klima angepasst hatten.
Aber andere Vormenschen waren nicht fähig, größere Stämme zu bilden. D.h. die Form ihrer sozialen Kooperation war weniger perfekt.
In den kleinen Familien-Trupps der Neandertaler herrschten Alpha-Männer oder -Frauen, die anderen direkte Befehle erteilen konnten. Aber offenbar fehlte ein stärkerer sozialer Kit, der einzelne Personen auch dann zu einem geeigneten Rollenverhalten zwang, wenn der Chef oder die Chefin außer Sicht- oder Hörweite waren.
Die griechische Mythologie beginnt mit Eros
Eros schuf die Spannung der Geschlechterrollen. In der chinesischen Schöpfungsgeschichte beginnt die uns bewusste Welt mit der Gebut des Gegensatzes von weiblich (Yin) und männlich (Yang):

In der geschichtslosen Vorzeit war alles eins:
Natur und Leben, Vergangenheit und Zukunft waren in einem endlosen Kreislauf verbunden: Das Symbol von Urobos, der Schlange, die sich selber frisst. Dann kroch iregendwann die Urobos-Schlange durch ihren Kreis und trennte das eine vom anderen. So erzeugte sie den Dynamo der starken Paarbeziehung, den Dualismus von Schwarz und Weiß, der die Welt seither in Atem hält.

Eros: Viel Sehnsucht, Verlangen und Tod. Wenig Sex.

Die sexuelle Orientierung ist für das Eros-Prinzip unerheblich.
Da Männer und Frauen häufig getrennt lebten (Jagd & Krieg / Stammes-Lager), müssen die Überlebenschancen bei Menschen, die sich gleichgeschlechtlich liebten, deutlich höher gelegen haben. Homosexualität war also evolutionärer sinnvoll: z.B. bei Alexander (dem so genannten Großen), den seine Liebhabern mehrmals retteten (und sich dabei für ihn aufopferten).

Entscheidend für die Funktionsweise des (homosexuellen oder heterosexuellen) Hochleistungsdynamo sind eindeutige Rollen-Ideale, aus denen sich klare Verhaltensvorgaben ableiten lassen. Die führen dann (wenn sie erfolgreich abgeschlossen werden) zu starken Paarbindungen, die große räumliche und zeitliche Distanzen überstehen können (Bilder oben: 10-40.000 Jahre alte Figuren, u.a. eaumunich 2016, Geißenklösterle-Höhle , Comic unten aus: Antropoloy.net).

Eros bedeutet: Kommunikation auf Augenhöhe.
Damit ein Dynamo rotieren kann, müssen die Anziehungskräfte von Plus und Minus gleich stark sein.

Archaische Gender Rollen


Versager, Feiglinge oder Kriegsgefangene werden kastriert
Möglicherweise ist seit zehntausenden von Jahren bekannt, das Veränderungen am Penis nicht zum Tod führen. Folglich konnten Kriegsgefangenen, Schwächlingen oder Versagern die Hoden abgeschneiden werden, um sie so ihrer Männlichkeit beraubt, der Lächerlichkeit preisgegeben und sie zu lebenslanger Fronarbeit zu verdammen. Die erste griechische Muttergöttin (Gaia) lies so ihrem Ehemann Uranos von ihrem Sohn kastrieren.
Aus seinen, ins Meer geworfenen, Hoden entsprang die ideale junge Schönheit Aphrodite. Alte Eros-Frauen wurden noch als Großmütter gebraucht. Alte Eros-Machos wurden selten alt. Ständig herausgefordert starben sie durch einen jungen Rivalen, der anschließend die Witwe heiraten durfte. Oder man schnitt ihnen, wenn sie Pech hatten, das Geschlecht ab, oder stach ihnen die Augen aus. Junge Krieger, die zauderten, den Heldentod zu sterben, mussten bei dem Gedanken erschauern, was sie wohl erwartete, wenn ihnen ihr Leben wichtiger erschien, als das der Gemeinschaft.


Spannung, Sehnsucht, Verlangen („Dopamin gesteuert“)
Una music brutal (Gotanproject)
Una musica brutal (Gotan Project)
Gernhaben (Oxytocin gesteuert)
Heidi Preisegger (Vocafonia): Gernhåbn tuat guat