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Düstere Aussicht & Reptilien-Logik

Der ehemalige Generalinspekteur General Harald Kujat, Prof. Horst Teltschik (CDU), der Historiker Prof. Peter Brandt und der Politikwissenschaftler Hajo Funke fordern die Suche nach einer Verhandlungslösung (09.09.23):

Allerdings hält der Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer ein Friedensabkommen in der nächsten Zeit für unrealistisch. Seine optimistische Version wäre ein eingefrorener Konflikt. Sein Alptraum der (endgültige) Atomkrieg. (Mearsheimer 23.06.2023, deutsch Telepolis 18.08.2023)

Ähnlich pessimistisch äußert sich der UN General-Sekretär Guiterrez: “… I would of course, be lying if I would say that I believe that we are seeing in the immediate horizon the possibility of peace in Ukraine. .. I think that we are not yet there,” he said. “And that is why it is so important to take measures to reduce the dramatically negative impacts of these war in relation to the world.” Aljazeerah 31.08.2023

Bleibend aktuelle Karikatur von 1974 zum Krieg (damals in Vietnam)

Friede ist für Mächtige keine Option,

solange ein Krieg noch Gewinn verspricht. Und solange ein Verlieren die eigene Existenz bedrohte. Dann sind angesichts von Profit Kollateralschäden egal: Sterben, Leiden, Zerstörung. Auch das Schicksal der Überlebenden, die entweder „befreit“ oder „vernichtet“ sein werden, ist uninteressant. Werte, Moral, Ethik versinken in allen Kriegen in einem Kloaken-Strudel.

Solange die jeweilige Kasse stimmt, ist das Leben von Menschen, Tieren, Pflanzen oder der Biosphäre bedeutungslos.

Denn es geht nicht um die eigene Haut: Riskiert wird nur das Elend anderer. (Taleb 2018)

Wenn es schon gegen Streu– und Uranmunition keinen Aufschrei der Entrüstung gab, warum dann nicht auch schmutzige Bomben einsetzen (The Conversation, 12.06.2023) oder „taktische“ Atomwaffen?

Selbst wenn es „danach“ eine endgültige Niederlage des Bösen gäbe? Wären die Aussichten dann besser? Oder vielleicht sogar noch schlimmer? Mit den alten oder neuen, dann völlig entfesselten Superreichen oder Super-Mächtigen, die sich die Welt neu aufteilen, und sich die letzten noch verbleibenden Ressourcen des Planeten unter ihre Nägel reißen.

Haben die Milliarden ohnmächtiger Menschen (wie ich), angesichts des (Menschen-verursachten) Wahnsinns auf diesem Planeten, noch eine Chance für eine günstige Entwicklung?

Vielleicht.

Zuerst müsste die Macht der Kriegs-Hetzer schwinden, weil ihnen immer weniger Glauben schenken. Ihr aggressives Starren durch Gewehrläufe müsste abgelöst werden von Ruhe und Umsicht. Für direkt Betroffene liegt das nahe, denn gestorben und zerstört wird jetzt. Vergangenheit und Zukunft gehören den Maschinen der Propaganda. Dagegen anzukämpfen, kann an einer Kriegsfront tödlich enden. Aber auch dort wäre es möglich, – jetzt – zuerst an das eigene Leben zu denken, sich zu beruhigen, und nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, um dem Irrsinn heil zu entgehen. Tun das immer mehr Menschen, enden Kriege.

Die Chance, dass die Menschheit aufwachen wird, und dass sie ihre Geschichte in friedliche (für den Planeten nützliche) Bahnen lenkt, ist nicht groß. Aber noch ist die ganz große Katastrophe, in die uns die Todessüchtigen treiben, noch nicht da. Es lohnt weiter, sich für das Leben zu engagieren. Und damit aufzuhören, für den Tod zu kämpfen.

Aufhören

Kriegern gilt Friede als Schimpfwort. Die Vorstellung von „Ausgleich“ schwäche den Willen zu kämpfen. Friede nutze dem Feind und schade den Opfern. Ist das so?

Nein. Denn Menschen können, anders als unsere Vettern, die Schimpansen, Konflikte auch ohne Gewalt lösen. Selbst unter starken Belastungen handeln wir (manchmal) intelligenter als Reptilien, die nur angreifen, fliehen oder erstarren.

Warum handeln wir dann nicht menschlich?

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Letzte Aktualisierung: 09.09.2023