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Corona: Auf- oder Zudecken?

„Wir sind der Wissenschaft gefolgt. Wir haben nach bestem Gewissen gehandelt. Gemäß dem TINA -Prinzip: „There ist no alternative“. Leider sind wenige Fehler geschehen. Unvermeidbar, wie in jedem Krieg.“

Politik & Medien fordern, es sei jetzt wichtig zu verzeihen und zu vergessen. (BZ 11.04.2024). Angesichts des Scherbenhaufens, den (u. a.) sie angerichtet haben (Monitor Versorgungsforschung 2024). Sie wirken hilflos. (Schrappe 11.04.2024, Achgut 01.03.2024, BZ 13.04.2024).

Ihr Versuch, die Realität durch wenige Faktoren zu erklären („Virus, Test, Messwert, Meldung, Plan, Ritual“) erinnert an „Die Welt aufräumen“ des Komikers Urs Wehrli: „Es gibt nichts Aufgeräumteres als der Tod“.

Das Vertrauen in die Weisheit verordneter Rituale, wogegen auch immer, bröckelt (BZ 20.04.2024). Immer weniger wagen noch zu hoffen, dass nach den Sieg-Versprechen, alles wieder gut sein werde.

Die Flut des Coronozäns verebbte und damit die psychologisch-suggestive Kraft des ‚Neuen Normal‘. Journalist:innen wagen es wider lebende, eigen dynamische, komplexe Wechselwirkungen wahrzunehmen (BZ 12.04.2024) Einige erkennen einen Sinn in mikroskopisch kleinen und in übergeordneten Ökosystemen (The devided brain). Viele sehnen sich nach friedlichen Entwicklungen und verlieren die Lust am ‚Probleme erschlagen‘.

Die Einschätzung des Epidemiologen John Ioannides von 17.03.2020 bestätigte: Die ‚Cononoia‘ entwickelte sich zum bisher größten globalen Public-Health-Fiasko. War es ein virologisches, Medizin-therapeutisches, metrisches (mathematisches, melde-analytisches), politisches, psychologisches, kommerzielles Phänomen? Oder alles zugleich und noch mehr?

„Inwieweit die Außergewöhnlichkeit des Covid-19-Phänomens ein Merkmal der Ausbreitung des Virus über Bevölkerungsgruppen und Orte hinweg war und inwieweit es sich um ein Artefakt des metrischen Sturms handelte, lässt sich nun nicht mehr entschlüsseln. Das Coronavirus bleibt als gesellschaftliche Erscheinung ein verworrenes Geflecht aus metrischen und viralen Informationen, aus politischem Kalkül und öffentlichem Einfluss, das neue globale Realitäten organisierte und orchestrierte. …“ (Adams: A pandemic of metrics 24.02.2024)

Ob auffällige Entwicklungen bei Geburtenzahlen, oder bei Aborten, oder bei Krankheits- und Sterbezahlen und bei negativen motorischen und psychischen Entwicklungen bei Kindern u. v. a. ursächlich mit den Maßnahmen im Rahmen der vermeintlichen „Virus-Bekämpfung“ zusammenhängen, wird schwierig zu beweisen sein (BZ 14.04.2024). Denn zielgenaue, grobe Interventionen in komplexe Zusammenhänge lösen nicht spezifische Wechsel-Wirkungen mit vielem aus. Wie ein Stein, der nach einer Ente geworfen wird, und sie verfehlt, aber trotzdem Vogelgekreische und Wellen auslöst.

Es gehört zum Standardwissen, dass gesellschaftlich wirksame Interventionen epidemiologisch begleitet werden müssen. Zum Beispiel durch unmittelbare Ausbruchsuntersuchungen, systematische Obduktionen von Verstorbenen oder Post-Marketing-(Phase IV)-Studien bei Medikamenten und Impfungen u. v. a. Darauf wurde im Falle dieser Pandemie verzichtet, obwohl staatlich-finanzierte Institutionen wie das RKI, oder das IQWiG dafür ausgestattet und kompetent sind.

Im Gegensatz zum Gau von 2020 wurde dagegen bei einer nur wenige Jahre vorher abgelaufenen Epidemie im Hamburg fast alles richtig gemacht wurde: „Beruhigung der Bevölkerung, schnelle und sorgfältige Ausbruchsuntersuchung, sorgfältige Untersuchung der Todesfälle, Fall-Kontrollstudien bei medikamentösen Therapien u. v. a.). (EHEC-Ausbruch 2011)

Wurden 2020 diese etablierten wissenschaftlichen Standards einfach vergessen oder waren sie politisch nicht opportun?

Aufdecken oder Zudecken?

Artikel aus: Welt, Spiegel, Ippen, dpa, u.a. ~18.03.2024. Gleicher Tenor: Sorry, wir konnten es ja nicht wissen. Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen – und zusammenhalten, um kriegstüchtig zu werden.

Selbst die Partei, deren Vorsitzende das Schimpfwort „Covidioten“ geprägte, schlug eine Aufarbeitung der Ereignisse vor (dpa 14.04.2024).

Und auch einen Frauke Postalski, die dem Deutschen Ethikrat seit 2020 angehören soll, forderte im Freitag (am 04.04.2024): „Die Coronazeit aufarbeiten: … es ist höchste Zeit zu überprüfen, was während der Pandemie in Gesellschaft und Diskurs derart schiefgelaufen ist.“

Eine Entschuldigung für das Versagen und das Mitmachen ihres Gremiums? Fehlanzeige. Stattdessen fordert ihre Ethikrat-Vorsitzende, Alena Buyx, in der gleichen Ausgabe eindringlich, es gelte jetzt „gemeinsam solidarisch die Spaltung zu überwinden“, um in die jetzt aktuellen Kriege zu ziehen.

„Um uns herum lauern kleine Mikroorganismen, die uns krank machen wollen – Richtig: Kinder! Haa!“ .. „Kinder sind unverantwortliche kleine Halbmenschen“ .. „Wirtstiere“ .. „Ratten, wie in den Zeiten der Pest.“ Jan Böhmermann, ZDF 2022

Sollen jetzt quasi-psychotherapeutische „Gesprächskreise von Betroffenen“ beruhigen, einhegen, relativieren oder vernebeln? Um zu vergessen?

Nötig wäre unabhängige Wissenschaft

Wissenschaft fragt u. a., ob medizinische Interventionen mehr Schaden anrichten als Nutzen. Studien, mit denen nur bestätigt werden soll, dass das, was getan wurde, auch gut war, gehören nicht zum Werkzeug kritischer Wissenschaft. (Schrappe 24.07.2023Cicero)

Überfällig wäre auch eine schonungslose juristische Aufarbeitung des Elends. (Martin Sonneborn Pfizer-Akte) Allein der Nachweis, dass epidemiologischen Prinzipien widersprechende Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen anrichteten, hat bisher leider spätere Fehler nicht verhindert:

Bereits heute wird der nächste große „Wumms“ vorbereitet: mit der STIKO-Neubesetzung (Dt. Ärztebl. 2004, Multipolar 11.03.2024) oder dem WHO Pandemieplan (WHO 07.03.2024, NZZ 05.04.2024, Pandemiepakt.ch)

Umso wichtiger wäre es zu klären, wer für die Folgen des bisher größten Medizinexperimentes haftet. Um tatsächlich aus Fehlern zu lernen.

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Letzte Aktualisierung: 21.04.2024