Homöopathie verbieten?
Das Bundesministerium für Gesundheit möchte Homöopathie als Kassenleistung streichen (ZDF 11.01.2024). Darüber wird gestritten: leidenschaftlich und ideologisch.
Meist wird dabei vergessen, dass alle punktgenauen Interventionen in hochkomplexe System nicht nur spezifische Effekte bewirken. Sondern auch ’nicht spezifische Effekte‘ (BMJ 20.07.2015), wie bei dem gezielten Steinwurf auf eine schwimmende Ente. Egal, ob sie getroffen stirbt oder flatternd und kreischend davonfliegt: In jedem Fall entstehen Wellen.
Psychologische Muster der Kommunikation, die extrem starke Systemeffekte auslösen, wurden ausgiebig erforscht. Die Betroffenen (ob bei Homöopathie oder Covid-19) könnten sie verstehen, wenn sie verstehen wollten. Unterschiedliche Arten von Kommunikation und von Konditionierung prägen sich intensiv in die Hirnchemie ein und beeinflussen so das Immunsystem und viele andere Körperzellen.
Das Wissen um systemische Zusammenhänge ist für das Verständnis von Heilung bedeutsam. Besonders, wenn irreleitende Begriffe wie „Schulmedizin“, „Alternativmedizin“ oder „Plazebo“ in bewusst täuschender Weise verwendet werden. (Nolte 2023)
Seit über 100 Jahren gründet sich die Physik auf die Erkenntnis, dass alles uns Bekannte aus Systemen besteht, die sich durchdringen und miteinander wechselwirken. In der Medizin ist dieses Wissen bisher nicht angekommen. Hier wird weiter ‚irgendein Faktor‘ mechanisch-punktgenau bekämpft und ausgerottet, in der Hoffnung, dass nach dem Tod eines Problems alles gut sei. Der Nutzen friedlicher Sorge um einen Zusammenhang wird unterschätzt: die Pflege und das Ermöglichen gesunder Wechselwirkungen.
Eigentlich könnten sich „Homöopath:innen“ und „Schulmediziner:innen“ friedlich, rational und ohne Scheuklappen austauschen: über naturwissenschaftliche und psychologische Phänomene.
Warum tun sie es nicht?