20. April 2024

Covid-19 (SARS-CoV-2)

„Von der Maske geht immer auch ein Signal aus …“
Karl Lauterbach, WamS, August 2022

Nochmal der gleiche Irrsinn? Bild aus NDS 25.08.2023

Inhalt

  • Aufräumen nach Corona
  • Pandemie nach der Pandemie
  • Zur Infektion
  • Pandemie-Maßnahmen (Publikationen)
  • Auswahl von Publikationen, Informationen, Studien
  • Anhang: Persönliche Erinnerungen, u. a.

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Aufräumen nach Corona

Medien & Politik verkünden, sie seien der Wissenschaft gefolgt. Sie hätten nach bestem Gewissen gehandelt. Gemäß dem TINA-Prinzip: „There ist no alternative“.

Leider seien wenige, unvermeidbare Fehler geschehen. Wie in jedem Krieg.

Sie irren: Monitor Versorgungsforschung 2024. Trotzdem fordern sie, es sei jetzt wichtig zu verzeihen und zu vergessen. (BZ 11.04.2024). Sie stehen vor einem Scherbenhaufen und wirkt hilflos. (Schrappe 11.04.2024, Achgut 01.03.2024, BZ 13.04.2024).

Versuche, die Realität sei durch wenige Faktoren zu erklären („ein Virus, ein Test, ein Messwert, ein Plan, ein Ritual“) wirken nur kurze Zeit. Im Rückblick erscheinen sie komisch:

„Es gibt nichts Aufgeräumteres als der Tod“ Urs Wehrli, „Die Welt aufräumen

Das Vertrauen in die Weisheit verordneter Rituale, wogegen auch immer, bröckelt (BZ 20.04.2024). Immer weniger wagen noch zu hoffen, dass nach den Sieg-Versprechen, alles wieder gut sein werde.

Die Flut des Coronozäns verebbte und damit die psychologisch-suggestive Kraft des ‚Neuen Normal‘. Journalist:innen wagen es wider lebende, eigen dynamische, komplexe Wechselwirkungen wahrzunehmen (BZ 12.04.2024) Einige erkennen einen Sinn in mikroskopisch kleinen und in übergeordneten Ökosystemen (The devided brain). Viele sehnen sich nach friedlichen Entwicklungen und verlieren die Lust am ‚Probleme erschlagen‘.

Die Einschätzung des Epidemiologen John Ioannides von 17.03.2020 bestätigte: Die ‚Cononoia‘ entwickelte sich zum bisher größten globalen Public-Health-Fiasko. War es ein virologisches, Medizin-therapeutisches, metrisches (mathematisches, melde-analytisches), politisches, psychologisches, kommerzielles Phänomen? Oder alles zugleich und noch mehr?

„Inwieweit die Außergewöhnlichkeit des Covid-19-Phänomens ein Merkmal der Ausbreitung des Virus über Bevölkerungsgruppen und Orte hinweg war und inwieweit es sich um ein Artefakt des metrischen Sturms handelte, lässt sich nun nicht mehr entschlüsseln. Das Coronavirus bleibt als gesellschaftliche Erscheinung ein verworrenes Geflecht aus metrischen und viralen Informationen, aus politischem Kalkül und öffentlichem Einfluss, das neue globale Realitäten organisierte und orchestrierte. …“ (Adams: A pandemic of metrics 24.02.2024)

Ob auffällige Entwicklungen bei Geburtenzahlen, oder bei Aborten, oder bei Krankheits- und Sterbezahlen und bei negativen motorischen und psychischen Entwicklungen bei Kindern u. v. a. ursächlich mit den Maßnahmen im Rahmen der vermeintlichen „Virus-Bekämpfung“ zusammenhängen, wird schwierig zu beweisen sein (BZ 14.04.2024). Denn zielgenaue, grobe Interventionen in komplexe Zusammenhänge lösen nicht spezifische Wechsel-Wirkungen mit vielem aus. Wie ein Stein, der nach einer Ente geworfen wird, und sie verfehlt, aber trotzdem Vogelgekreische und Wellen auslöst.

Es gehört zum Standardwissen, dass gesellschaftlich wirksame Interventionen epidemiologisch begleitet werden müssen. Zum Beispiel durch unmittelbare Ausbruchsuntersuchungen, systematische Obduktionen von Verstorbenen oder Post-Marketing-(Phase IV)-Studien bei Medikamenten und Impfungen u. v. a. Darauf wurde im Falle dieser Pandemie verzichtet, obwohl staatlich-finanzierte Institutionen wie das RKI, oder das IQWiG dafür ausgestattet und kompetent sind.

Im Gegensatz zum Gau von 2020 wurde dagegen bei einer nur wenige Jahre vorher abgelaufenen Epidemie im Hamburg fast alles richtig gemacht wurde: „Beruhigung der Bevölkerung, schnelle und sorgfältige Ausbruchsuntersuchung, sorgfältige Untersuchung der Todesfälle, Fall-Kontrollstudien bei medikamentösen Therapien u. v. a.). (EHEC-Ausbruch 2011)

Wurden 2020 diese etablierten wissenschaftlichen Standards einfach vergessen oder waren sie politisch nicht opportun?

Aufdecken oder Zudecken?

Artikel aus: Welt, Spiegel, Ippen, dpa, u.a. ~18.03.2024. Gleicher Tenor: Sorry, wir konnten es ja nicht wissen. Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen – und zusammenhalten, um kriegstüchtig zu werden.

Selbst die Partei, deren Vorsitzende das Schimpfwort „Covidioten“ geprägte, schlug eine Aufarbeitung der Ereignisse vor (dpa 14.04.2024).

Und auch einen Frauke Postalski, die dem Deutschen Ethikrat seit 2020 angehören soll, forderte im Freitag (am 04.04.2024): „Die Coronazeit aufarbeiten: … es ist höchste Zeit zu überprüfen, was während der Pandemie in Gesellschaft und Diskurs derart schiefgelaufen ist.“

Eine Entschuldigung für das Versagen und das Mitmachen ihres Gremiums? Fehlanzeige. Stattdessen fordert ihre Ethikrat-Vorsitzende, Alena Buyx, in der gleichen Ausgabe eindringlich, es gelte jetzt „gemeinsam solidarisch die Spaltung zu überwinden“, um in die jetzt aktuellen Kriege zu ziehen.

Sollen jetzt quasi-psychotherapeutische „Gesprächskreise von Betroffenen“ beruhigen, einhegen, relativieren oder vernebeln? Um zu vergessen?

„Um uns herum lauern kleine Mikroorganismen, die uns krank machen wollen – Richtig: Kinder! Haa!“ .. „Kinder sind unverantwortliche kleine Halbmenschen“ .. „Wirtstiere“ .. „Ratten, wie in den Zeiten der Pest.“ Jan Böhmermann, ZDF 2022

Nötig wäre unabhängige Wissenschaft

Wissenschaft fragt u. a., ob medizinische Interventionen mehr Schaden anrichten als Nutzen. Studien, mit denen nur bestätigt werden soll, dass das, was getan wurde, auch gut war, gehören nicht zum Werkzeug kritischer Wissenschaft. (Schrappe 24.07.2023Cicero)

Überfällig wäre auch eine schonungslose juristische Aufarbeitung des Elends. (Martin Sonneborn Pfizer-Akte) Allein der Nachweis, dass epidemiologischen Prinzipien widersprechende Maßnahmen mehr Schaden als Nutzen anrichteten, hat bisher leider spätere Fehler nicht verhindert:

Bereits heute wird der nächste große „Wumms“ vorbereitet: mit der STIKO-Neubesetzung (Dt. Ärztebl. 2004, Multipolar 11.03.2024) oder dem WHO Pandemieplan (WHO 07.03.2024, NZZ 05.04.2024, Pandemiepakt.ch)

Umso wichtiger wäre es zu klären, wer für die Folgen des bisher größten Medizinexperimentes haftet. Um tatsächlich aus Fehlern zu lernen.

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Pandemie nach der Pandemie

Post-Covid- und Post-Vakzin-Syndrom betreffen häufig „junge, sozial aktive, im Erwerbsleben stehende Menschen“. (Scheibenbogen 2023)

Möglicherweise können Corona-Virus-Infektionen und mRNA-CoV-Impfungen die Mitochondrien-Funktion stören. Die plötzliche Auslösung vieler Notfallsignale von Mitochondrien kann eine generelle Aktivierung der Immunzellen bewirken, einen sogenannten „Zytotokin-Sturm“.

Dann entstehen Krankheitsbilder, die als ‚Long-Covid‘ oder ‚Long-Vaccination‘ bezeichnet werden. Sie ähneln dem chronischen Erschöpfungs-Syndrom (ME/CFS). Unter diesem Begriff werden massive Störungen neurologischer Funktionen gefasst, die infolge einer Überlastung der Immunfunktion entstehen. Ursächlich sind bei ME/CFS-Krankheitsbilder meist viele Faktoren und Wechselwirkungen beteiligt: Gifte, chemische Substanzen, chronischer Stress, schwere Krankheiten u.v.a.

Ungestört schwingen Immunzellen im Rhythmus von Ruhe und Bewegung. Wesentlichen Taktgeber sind Impulse der Atmung und des Vagus-Nerven (Anti-Inflammatorisches Feedback).

Störungen entstehen häufig als Folge von Erkrankungen der Mitochondrien, der Atmungsorgane unserer Zellen.

Diskutiert wird die Möglichkeit einer Unterbrechung des Anti-Inflammatorische Feedback durch einen Zytokin-Sturm. Dadurch könnten sich Heilungsprozesse verzögern. (Andersen 2024)

Das Immun-System aufzuregen, ist relativ einfach:

Sei es durch Viren, Medikamente oder Schadstoffe. Es dann wieder zu beruhigen, ist nicht leicht. Das erfordert Geduld. Und noch viel mehr: Annehmen, Verstehen, bewegte Ruhe und Neugier für die Möglichkeiten, die das Leben bietet.

Etwa so, wie ein aufgeregt-weinendes Kind, das von seiner Mutter versorgt wird. Bis es wieder fröhlich lacht.

Literatur

Zur Infektion

Bild aus: Kraus et al, DÄB 10-06-2021, 118(49)A 2330-36. Zitat: „.. Das Ausmaß dieser Aktivierung (der mitochondrialen  Inflammationsreaktion) korreliert dabei mit der Schwere der Erkrankung,
was nahelegt, dass es die Immunreaktion ist und nicht die Virusinfektion als solche, die Covid-19 ausmacht. ..“ Impfstoffe, die nicht an Mitochondrien ansetzen, aber dafür das Immunsystem mit Zusatzstoffen (Adjuvantien) stimulieren, müssen in diesem Zusammenhang nicht unbedingt nebenwirkungsärmer sein.

Die Mehrzahl der Menschen, die mit SARS-CoV-2 in Kontakt kommen, bemerken wenig oder nichts von ihrer Infektion. Etwa ein Fünftel der Infizierten leidet unter leichten, vorübergehenden Gesundheits-Störungen. Meist sind dann ältere oder leidende Menschen betroffen. Einige Menschen erkranken schwer. Manche von ihnen versterben mit der Infektion.

Die Sterblichkeit oder die Häufigkeit von Langzeitstörungen stehen im Zusammenhang mit einer Entgleisung der Immunantwort. Daran sind in der Regel viele Faktoren beteiligt. Man spricht dann von einer „Abwehr im Ausnahmezustand“ oder von einem „Zytokinsturm“. Aktionistische Bekämpfungsstrategien („Hochdosiertes Chloroquin“, „Remdesivir“, „schnelles Intubieren“,…) haben sich bei der Behandlung von SARS-CoV-2 nicht als sinnvoll erwiesen.

Im Gegensatz zu Influenza führt eine Infektion mit CoV-19 nicht zu einer Erkrankung der Lungenbläschen. Vielmehr wird das Verhalten aller Körperzellen beeinträchtigt. Das Virus stört bestimmte, mit der Immunreaktion verbundene, Zellfunktionen. Betroffen sind u. a. die Zellen der Auskleidung kleiner Blutgefäße und die Atmungsorganellen der Zelle.

Mitochondrien-Erkrankung?

SARS-CoV-2 stört insbesondere die funktionelle Einheit von Endoplasmatischem Retikulum und Mitochondrien, die für die Einweißherstellung der Zelle verantwortlich ist. (Scudellari 2021). Wenn dabei die mitochondriale Membran löchrig wird, oder wenn Mitochondrien zerfallen, gelangen Teile der mitochondrialen DNA in die Zellflüssigkeit. Die Folge sind dann starke Immunreaktionen, generalisierte Alarmsignale der Zelle, und schließlich eine allgemeine Aktivierung der Immunreaktion des ganzen Körpers, die zu langfristigen Schäden führen kann. (Valdés-Aguayo 2021)

Dieser Effekt scheint umso stärker ausgeprägt zu sein, je älter die Mitochondrien, und je stärker sie vorgeschädigt oder beeinträchtigt, sind. Z. B. durch eine Übertherapie mit vielen Medikamenten oder Schadstoffbelastungen. Auch Adipositas ist von Bedeutung, weil damit eine erhöhte Entzündungsbereitschaft einhergeht, und bei der höheren zellulären Masse mehr mitochondriale Zytokine freigesetzt werden. (Martínez-Colón 2021)

Karl Lauterbach (Gesundheitsminister) räumte ein, es habe bei der Pandemie-Bekämpfung Fehler gegeben (bei der Bewältigung der Covid-Pandemie), aber man sei der „Wissenschaft“ gefolgt. Eine „Entschuldigung sei schwierig“. (Tagesschau 31.01.23) Wer sich entschuldigt, übernimmt Verantwortung und muss ggf. haften.

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Analysen der Pandemie-Maßnahmen

Arbeitsgruppe um M. Schrappe:

Arbeitsgruppe um J. Ioannides

profiles.stanford.edu/john-ioannidis

  • Saving Democracy from Pandemic. TabletMag 2022, www.tabletmag.com/sections/science/articles/saving-democracy-from-pandemic
  • The end of the covid-19 pandemic, EJCI, 28.03.2022
  • Age-strat. infect. fat. rate of COVID-19 in the non-elderly pop., Env Res, 2023, 216(3)114655
  • Übersterblichkeit & Covid-19 Pandemie: Levitt L et al. Environ Res Oct. 2022, 213:113754, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35753371/
  • „Covidization“ der „medizinischen Wissenschaft“: Ioannides J et al, ProcNatAcadSci 2022 12.07.2022, 119(28):e2204074119), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35867747/
  • Zum Covid-Pandemie Ende Juni 2022: Ioannides J: Eur J Clin Invest 2022, 52(6)_e13782 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35342941/
  • Auswirkungen auf Versorgung von Krebspatienten: Muka T et al. Elife 2023, 04.04.2023, 12:e85679) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37014058/

Monitor Versorgungsforschung

Interessante journalistische Artikel (subjektive Auswahl):

Artikel

(subjektive Auswahl)

Zur Risiko-Zone der Verantwortung und Haftung

Nutzen (und Risiken) von „Gesichtsmasken“ im Alltag

Infektions-Sterblichkeitsraten (IFR) bei jüngeren Personengruppen

Nutzen der Pandemie für die mRNA-Technologie-Entwicklung und -Vermarktung

  • „mRNA-Impfstoffe wahrscheinlich das Produkt, das in den letzten drei Jahren in Versuchen und realen Studien am intensivsten untersucht wurde.“ (BMJ 10.02.2023)
  • „Impfstoffe gegen Krebs sind seit Jahrzehnten ein Traum, aber die mRNA-Revolution hat neue Hoffnung geweckt.“ (BMJ 09.02.2023, Lancet 2022)

Wirksamkeit natürlicher Infektion

mRNA-Impfung: Vieles ist unbekannt

Prinzipiell ist die Funktionsweise der mRNA-Injektionen gut untersucht (Chavada: MDPI 2023). Besonders durch den Massenversuch mit Covid19-mRNA-Impfstoffen. Die Hersteller glauben heute, die Risiken dieser Gen-Technik besser zu verstehen. Sie sollen künftig bei der Herstellung von Krebs-‚Impfstoffen‘ vermieden werden. (Zhongfeng: AVS 2023, Razif: Exp Review Vacc 2023).

Zum Beispiel, ob, oder welche, Bedeutung es hat, dass es bei Injektion von künstlicher mRNA zu einer Codierung artfremder Antigene auf der Zelloberfläche kommt. (Mulroney: Nature 06.12.2021, ‚Übersetzung‘ in einfachere Sprache: Denninger: 2023BZ: 07.12.2023).

Für Fragen nach bisher Unbekanntem interessiert sich die Wissenschaft. Denken verunsichert aber. Es zeigt Un-Wissen auf. Daher müssen „Fachleute“ (bevor ein Glaube erschüttert werden könnte) sofort „Entwarnung“ geben (Spiegel: 06.12.2023): Man habe bisher keine Studie gefunden, die belegen könnte, dass der gerade entdeckte ‚Frameshift‘ irgendeinen Schaden anrichten könne.

Übersicht zur mRNA-Impfung

Fragen zu mRNA-Therapien :

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist DAeB-4_2021.jpg
Deutsches Ärzteblatt 4/202, mit freundlicher Unterstützung von GSK, MSD, Sanofi, Pfizer. Ist die Welt jetzt gesünder, seit sie geimpft wurde? Können wir jetzt, nach dem Massenexperiment, endlich auf die Impfung gegen den Krebs hoffen?

Übersetzungen wesentlicher Ergebnisse von Untersuchungen im Rahmen des Projektes Projektes Global Covid Vaccine Safety (GCOS):

Geburten-Rückgang & Totgeburten

Euromomo 03.04.2024: Erhöhte Sterblichkeit insbesondere bei Kindern und seit Ende 2022, die nicht durch die Covid-Infektion erklärt werden kann

Haftungsfragen

  • Die Folgen des Marketings von Tamiflu & Pandemrix im Jahr 2009 wurden dokumentiert, aber nie juristisch aufgearbeitet. Der weltweite Umfang der Austestung der mRNA-Techolologie (und auch des Medikamentes Pavloxid) war ungleich gewaltiger. Am 12.03.2023 ruderte der Gesundheitsminister zurück: ZDF. Eine Entschuldigung blieb weiter aus. Die strafrechtliche Aufarbeitung wird erschwert durch unklare Benennung von Verantwortung und Haftung vor den empfohlenen (präventiven) Eingriffen: Das offizielle Aufklärungsblatt des staatlichen Institutes RKI trägt die Unterschrift mit der Unterschrift „Grünes Kreuz in Kooperation mit dem RKI“ (Stand 09.02.2023). Wer ist das „Grüne Kreuz“ (Wiki)? Kann eine Marketing-Briefkasten-Firma haften?

Wirksamkeit der Quarantäne-Maßnahmen

  • „Our study fails to demonstrate significant positive effects of mandated behavioral changes
    (lockdowns). … The evidence fails to confirm that lockdowns have a significant effect in reducing COVID-19 mortality. The effect is little to none. The use of lockdowns is a unique feature of the COVID-19 pandemic.“ (Herby 2022)
  • Die Verdrängung einer „Grippesaison“ führte bei Kindern (zw 0-14 Jahren) zu einer höheren Sterblichkeit im Folge-Jahr (durch andere Viren als Covid): www.euromomo.eu/graphs-and-maps.
  • Die Übersterblichkeit in Sweden fiel während der Covid-Pandemie niedriger aus als in den meisten anderen europäischen Ländern (inkl. Deutschland). (Details: Ourworldindata und SCB, abgerufen am 14.03.2023) Dafür ersparte sich Schweden Kollateralschäden durch Lock-down-Maßnahmen. (Newscom.au 14.03.2023,

Kollateralschäden der Quarantäne-Maßnahmen in Industrieländern

Kollateralschäden der Quarantäne-Maßnahmen in ökonomisch schwachen Ländern

Diagnostik (u.a. mit PCR)

  • Die Aussagekraft von Schnelltest, und auch PCR-Test-Ergebnisse, variieren (unterschiedliche Hersteller, CT-Wert je Labor). Die Aussage, ob eine Infektion vorliegt oder nicht, war/ist nicht eindeutig. (Jefferson 2022)

Niedergang „Evidence basierter“ zu „Eminence basierte Medizin“

Afrika

Zur Krankheit Covid-19

  • Bei Infektionen mit SARS-COV-2 scheinen Störungen der Mitochondrien zu spielen. Stress dieser ehemaligen Bakterien, die die menschlichen Zellen mit Energie versorgen, begünstigt neuro-degenerative Erkrankungen, aber auch COPD und Lungenfibrose. Insbesondere im Zusammenhang mit Medikamenten-Nebenwirkungen, die die Mitochondrien-Funktion weiter stören. Die RNA von SARS-CoV-2 scheint in die Mitochondrien zu gelangen, und deren Funktion zu manipulieren. In der Folge soll es zu Fragmentierungen kommen, die entzündliche Reaktionen auszulösen, die schließlich auch zu einer (manchmal tödlichen) Überaktivierung des Immunsystems führen können („Zytokin-Sturm“). Auch die RNA bestimmter Impfstoffe gelangt in die Mitochondrien. (Singh 2020) Mehr

Hier zitierte Literatur:

  • Doshi P: Will covid-19 vaccines save lives? Current trials aren’t designed to tell Us, BMJ 2020; 371:m4037
  • Herby et al.: A literature review and meta-analysis of the effects Rof lockdowns on Covid-19 mortality. John Hopkins Inst. Allied Economics, 22.01.2022
  • Husby Anders: Clinical outcomes of myocarditis after SARS-CoV-2 mRNA vaccination in four Nordic countries: population based cohort study. BMJ 14.12.2022. https://bmjmedicine.bmj.com/content/bmjmed/2/1/e000373.full.pdf
  • Ioannides J: How the pandemic is changing the Normes of Science Tabletmag 09.09.2021.
  • Ioannides J: Massive covidization of research citations and the citation elite, PNAS 31.05.23,
  • Jefferson T et al: PCR Testing in the UK During the SARS-CoV-2 Pandemic – Evidence from FOI Requests, medRxiv 222.04.2022
  • Tanveer S et al: Transparency of COVID-19 vaccine trials: decisions without data. BMJ Evidence based Med: BMJ Evidence-Based Medicine 2022, 27(4): 199-202 https://ebm.bmj.com/content/27/4/199.abstract
  • Fraiman J et al: Serious adverse events of special interest following mRNA COVID-19 vaccination in randomized trials in adults, Volume 2022, 40(40):5798-5805
  • Morens D, …, Fauci A: Rethinking next-generation vaccines for coronaviruses, influenzaviruses,
    and other respiratory viruses, 11.01.2023,
  • Neustadt,RE et al.: The Swine Flu Affaire, University Press of the Pacific, ISBN 1 4102 2202 0, Rezension Jacoby MG: BMJ 2005;331:1276 https://www.bmj.com/content/331/7527/1276.1
  • Pezullo AM et al: Age specific infektion fatality rate of Covid-19 in the non elderly population. Evironmental Research 2023, 216(Pt 3):114655
  • Pilz At et al: SARSCoV-2 reinfections. Evironmental Research 2022, 209:112911
  • Schwab C et al: Autopsy‑based histopathological characterization of myocarditis after anti‑SARS‑CoV‑2‑vaccination, Clinical research in Cardiology 17.11.2022
  • Singh KK et al: Decoding SARS-CoV-2 hijacking of host mitochondria in COVID-19. Am J Physiol Cell Physiol 2020; 319(2):C258-C267
  • Unstatistik 30.08.2022: www..unstatistik.de
  • Walger et al: Pandemiemanagement – Strategiewechsel nötig und überfällig, Monitor Versorgungsforschung, 19.00.2022

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Anhang

Persönliche Erinnerung

Von Februar 2020 bis Juni 2023 wurden weit über 360,000 Covid-Publikationen veröffentlicht (PubMed). Davon habe ich nur einige gelesen. Und noch viel weniger analysiert.

Im März 2020 fühlte ich mich ohnmächtig. Ich hatte viele Male an der Eindämmung von Epidemien mitgewirkt, und glaubte daher Viren und deren Verbreitung etwas zu verstehen. Aber mir erging es wie dem Leiter der Virologie des Tropeninstitutes Hamburg “Die vermeintliche Bildung zweier Virologen-Lager beförderte die Kampfrhetorik. Wer sich da nicht einordnen ließ, wurde doppelt attackiert …“ Schmidt-Channasit, 24.12.2022.

Mein Glaube an „gesicherte“ Experten-Wahrheiten ist schwach. Ich glaube nicht, was ich nicht verstehe oder erlebe. Mich faszinieren komplexe System-Zusammenhänge. Aber meine Neugier, etwas bisher noch nie Dagewesenes besser zu begreifen, machte es auch nicht besser: Das Aus-Müllen und das Aufräumen, kamen angesichts der Fluten des „In-Formation“-Tsunami nicht mehr hinterher. Für Selber-denken blieb wenig oder keine Zeit. Je mehr ich fragmentierte Details sortierte, und versucht mich zu engagieren, desto mehr entglitt mir der Überblick. Das Risiko stieg, nachts am PC verrückt zu werden.

Schweden: „Durchseuchung“. Erstaunlicherweise leben die Schweden noch, trotz Verzicht auf Quarantäne. Sie ersparten sich lieber Kollateralschäden. Es gab 2,7 Mill. Infizierte (bei 11 Mill. Einw.) von denen 22.000 verstarben. Quelle: Worldometers.info

Also, sortierte ich das Leben neu, versuchte „nichts besser zu wissen“ und Abstand zu halten von Dynamiken, die ich nicht beeinflussen konnte.

Anfang 2023 kehrte dann im „Krieg gegen ein Virus“ etwas Ruhe ein.

Denn es tobte ein anderer heißer Krieg. Zurzeit treiben die Menschen im „Neuen Normal“ ganz andere Ängste, um als Viren.

Mich schmerzt im Rückblick auf die größte Pharma- und Medizinkontroll-Kampagne besonders, was Ärzte Kindern und Ungeborenen angetan haben und weiter tun. Aber auch die falschen Corona-Behandlungen (Intubation, Isolation alter Menschen, Chloroquin, Remdesivir …) und die damit verbundene unnötige Sterblichkeit sind erschütternd. Aber, warum scheint nur eine Minderheit von Ärzt:innen an einer Aufarbeitung der Krise interessiert zu sein?

Ein ehemaliger Redakteur der NZZ, Milosz Matuschek, rechnete am 06.06.2023 mit den Ärzten ab, die seit 2020 (gut bezahlt) mitmachten, und die jetzt schweigen. Im September 2020 hatte er nachgefragt, „ob die Covid-Idioten nicht recht hätten“, und wurde daraufhin von der NZZ gefeuert. Interessant ist sein Hinweis auf www.pharmagelder.ch , und hier der Geldsegen für den Schweizer Experten Huldrych.

Der Epidemiologe John Ioannides schrieb schon 2016: „Evidence-based medicine has been hijacked“. Heute liegt die Evidenz basierte Medizin am Boden. Als „ärztliche“ „Wissenschaft“ hat sie ausgedient. Höchstens als „nicht-ärztliche Wissenschaft“ (Kritisch denkend im Sinne Karl Poppers und getrennt von Politik und Markt-Geschehen) könnte sie eine Renaissance erleben. Im „Neuen Normal“ von „Health 2.0“ stiegen Ärzte:innen auf, die keine oder kaum Erfahrungen mit echten Menschen (Patient:innen) machen konnten, dafür aber Spezialisten sind für Kompetenzen, die AI&ChatGPT demnächst besser können: Reproduzieren dessen, was gesagt wurde und gesagt werden soll: Zum Beispiel der „Wissenschaftler“ Lauterbach ein Laptop-Rechner-im-Panikmodus (Hintergrund-Magazin 02.022023), oder noch schlimmer der Medienliebling und Pharma-Clown Eckehart von Hirschhausen, der forderte, nicht-impfenden Medizinern die Approbation zu entziehen, und der bei Millioneneinnahmen für sich keinen Interessenkonflikt sieht. (Hirschhausen-Syndrom: Cicero Juni 2023) Mit solchen patientenfernen Gestalten ist der Arztberuf am Ende.

Noch hoffe ich auf engagierte Nicht-Ärzt:innen, die heilsame Beziehungen zu Patient:innen aufbauen, um sie dazu zu befähigen, den Gesundheitsmarkt nur möglichst selten aufsuchen zu müssen. Und auf die zunehmende Zahl von Physikern und Systembiologen, die kritische Wissenschaft betreiben, ohne dabei (wie die meisten Ärzt:innen) Produkte verkaufen zu wollen. 

Gastbeitrag: Kleiner „Medienhype (2019)“ als Vorbote

Jan Bollwerk 1953-2020

Der folgende Beitrag wurde am 20.02.2019, ein Jahr vor der Corona-Epidemie, von Jan Bollwerk geschrieben. Er bezog sich auf eine andere, kleinere Welle medizinischen Marketings, und nahm das voraus, was dann geschah. Der Autor war Journalist und Marketingexperte. Als guter Freund hat er mir (besonders in der „Info-demie“ seit 2020) sehr gefehlt:

„Medien-Hype:

Wir alle wissen, dass die Emotionen an allen Entscheidungen nicht nur beteiligt sind, sondern eine zentrale Rolle spielen. Daher ist es das Bestreben in jedem Verkaufsprozess, die Emotionen so zu beeinflussen, dass der Mensch ihnen glaubt. Und, so funktioniert der Mechanismus, dass die Emotion dem Verstand signalisiert: Dieses Produkt ist gut – diese Information ist wahr. Der Verstand meldet dies wiederum der Emotion zurück – und in diesem Hin und Her entsteht die Entscheidung, die positiv fürs Produkt ausfällt.

Glauben. Alle diese Prozesse wurden und werden immer wieder haarklein untersucht und beschrieben. Auftraggeber sind dafür u.a. große Public Relations (PR)- und Werbeagenturen und Unternehmens-Beratungen. Sie machen Milliardenumsätze.

Die Big Player unter ihnen agieren weltweit. Viele auch „nur“ in Deutschland bzw. Europa. Sie werden von Unternehmen beauftragt, ihnen werden von Seiten der Wirtschaft Milliardenetats zur Verfügung gestellt, um definierte Inhalte zu kommunizieren. Definierte Inhalte: Es geht nicht um Wahrheit, sondern um wirtschaftliche Ziele bzw. Produkte, mit denen Ziele erreicht werden. Ziele können sein: die Marktführerschaft in einem Bereich, die Übernahme von Konkurrenten, Umsatzsteigerungen, eigene Bereinigungen. Häufig sind Ziele auch politisch motiviert, häufig hängt beides zusammen. Die Kommunikation erfolgt auf verschiedenen Kanälen.

Da werden tausende Artikel ins Internet geschleust: auf eigenen Websites, in Blogs, auf Landingpages, in sozialen Netzwerken. Geschleust bedeutet: Inhalte/zu transportierende Fakten, Tonalitäten, „unterliegende“ Botschaften werden von Unternehmen bzw. den beratenden Kommunikationsagenturen vorgegeben; viele voneinander unabhängige, bezahlte Schreiber formulieren aus diesen grundsätzlichen Vorgaben große Mengen an kurzen und langen Nachrichten, Features, Berichten, großen und kleinen
Stories, People-Geschichten.

„Infodemic .. the spread of false or baseless pieces of information. .. misinformation can be more viral than the virus ..“ VeraFiles 28.01.2020

Graphik: „Pandemic Panic“ (Medien-Hype mit „Bergen aus Maulwurfshügeln“). Autor: David McCandless (TED 2010informationisbeautiful.net) Seit Ende 2019 wird die Graphik nicht mehr aktualisiert. Der Covid-Hype hätte sie gesprengt.

In der Suchmaschinen-Optimierung werden die Begriffe, auf die es bei dem Suchen und Finden im Web ankommt, untereinander vernetzt. Immer wieder wird eine aufwendige Keyword-Optimierung gefahren: Es wird geprüft, welche Begriffe gesucht werden, daraufhin werden die Berichte und Meldungen und Stories mit diesen Begriffen versehen, überarbeitet und ins Web geschleust. Auf diese Weise tauchen die gesuchten Begriffe in und mit den gewünschten und vorgegebenen Inhalten auf. Daher erscheinen scheinbar überall und dadurch offenkundig glaubwürdig die gleichen Antworten auf dieselben Fragen. Scheinbare Wahrheiten zementieren sich auf diese Weise in den Köpfen und – vor allem – Emotionen der Menschen.

Zusätzlich werden Anzeigen mit den korrespondierenden Inhalten und Aussagen und selbstverständlich auch herkömmliche Werbung geschaltet: in Zeitungen/Zeitschriften, im Web auf Seiten, wo die Zielgruppe unterwegs ist, auf Bahnhöfen, Plakatwänden, etc. Dann laufen im Rundfunk und im TV entsprechende Features und auch Anzeigen.

Dies ist im Prinzip die gleiche Geschichte wie die fürs Web. Die „Vervielfältiger“ (Journalisten, Fachjournalisten, PR-Profis) können recherchieren wie sie wollen – wo sollen sie objektive Informationen bekommen? Wie sollen sie dabei in der Lage sein, die tatsächlichen Fakten gegeneinander abzuwägen?

Wichtig ist weiterhin: Jedes Medium – insbesondere Redaktionen – sind sog. Tendenzbetriebe. Sie dürfen tendenziell berichten.

Sehr viele Chefredakteure, Ressortleiter begreifen sich als Zuträger für eine gesunde wirtschaftliche Lage ihres jeweiligen Mediums. Meistens werden deshalb Mehrheitsmeinungen transportiert.

Mehrheitsmeinungen werden ganz stark von Presseagenturen (z. B. dpa, Reuters, AP, AFP) gebildet, die ihrerseits ebenfalls von PR-Agenturen – und selbstverständlich von den großen Playern – mit Inhalten befeuert werden. Viele kleine und regionale Zeitungen können oder wollen sich eigenes journalistisch geschultes Personal nicht mehr leisten, sondern greifen auf Agenturleistungen (die selbstverständlich bezahlt werden müssen) zurück. Auf diese Weise geraten deren Inhalte auch ins letzte Dorf.

Am Ende der Skala gibt es unzählig viele allgemeine Anzeigenblätter, fachbezogene Anzeigenblätter
(Apotheken-Rundschau), Branchenblätter. Auch hier erscheinen die gewünschten Inhalte einmal.

Wenn man das alles versucht zu verstehen, fragt man sich am Ende, wo eigene Informationen übers
Weltgeschehen, die Wirtschaft, Gesundheit, Impfen, Währungen etc. herkommen …

Es gibt Zusammenschlüsse von Journalisten und Redaktionen, die sich ihrer ursächlichen Aufgaben bewusst sind und recherchieren und aufdecken. Sie werden schnell in die Ecke der Panikmacher, Querdenker und Verschwörungs-Theoretiker gestellt. Und, auch das ist so, auch diese Spezies gibt es; letztlich ist deren Vorgehen das gleiche wie das der Wirtschaft, denn deren Interessen sind letztlich die gleichen wie die oben beschriebenen.

Eugène Ionesco zu Paranoia (1959)

Paranoia ist ein psychologisches Massen-Phänomen. Es entsteht, wenn Todesangst und Verzweiflung in Hass umschlagen. Nina Proll besang es Coronoia: „I zag di au“.

Seit Le Bon (Psychologie der Massen 1870) haben sich viele Wissenschaftler:innen mit Massenpsychosen beschäftigt, ohne dass ihre klugen Analysen eine Auswirkung auf das Entstehen immer schrecklicherer Varianten dieses Phänomen gehabt hätte. Angesichts der Katastrophen Mitte des 20. Jahrhunderts, versuchte der französisch-rumänische Eugène Ionesco (1909-1994) dem Massenwahn nachzuspüren (s.u. „Nashörner“). Er glaubte, nur Eigenverantwortung und selber denken könne totalitäre Regime verhindern.

Ist das so?

Der Psychologe Rainer Mausfeld war 2021 pessimistischer („Warum schweigen die Lämmer“, Westend 2021). Denn eine tiefe psychologische Erschütterung schürt die Sehnsucht nach Sicherheit. Mit dem Wort „Wolf“ erschreckte Schafe, drängen sich nur noch enger aneinander.

Und der Wissenschaftsjournalist David Zimmermann beschreibt, dass gerade Akademiker, deren größte Kompetenz darin zu bestehen scheint, rational (also frei von Trance) zu denken, mitmachten und es anschließend wieder verdrängten:

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Paranoia in Südostasien. Mitte März 2020. In sozialen Netzwerken in Laos gepostet.

Nashörner (1959)

Ionesco schuf seine „Nashörner“ als Symbole für die Mitläufer totalitärer Gesellschaften.

Sie unmerklich schlossen sich allmählich im Zuge einer wachsenden Bewegung freiwillig der „Rhinozeritis“ an:

Einer verfremdeten Mischung aus Faschismus, Gleichgültigkeit und Opportunismus. Alle
ließen es widerstandslos geschehen. Jeder versteckte sich hinter der wachsenden
Mehrheit. Alle im Land machten am Ende mit. Nur der Held der Geschichte, Bérenger gab nicht auf:

  • Bérenger: „Sie sind verrückt geworden, die Welt ist krank, sie sind alle krank.“
  • Daisy (seine Freundin): „Wir werden sie nicht heilen.“
  • Bérenger: „Wie im selben Haus bei ihnen wohnen?“
  • Daisy: „Man muss vernünftig sein. Man muss einen Modus Vivendi finden, man muss versuchen, sich mit ihnen zu verständigen.“
  • Bérenger: „Sie können uns nicht verstehen.“
  • Daisy: „Man muss es trotzdem versuchen. Es gibt keine andere Lösung.“
  • Bérenger: „Verstehst du sie denn?“
  • Daisy: „Noch nicht. Man muss versuchen, ihre Psychologie zu verstehen, ihre Sprache zu lernen.“

Historischer Pandemie-Krimi (1976)

Die Geschichte der Schweinegrippe Epidemie 1976 beschreibt Menschen, die, unter enormem Handlungsdruck, in gutem Glauben in hochkomplexe Systeme intervenierten. Und die Situation damit verschlimmerten.

Zitat: „Im Januar 1976 kam es auf dem Militärstützpunkt Fort Dix in New Jersey zu einem Ausbruch von Erkrankungen der oberen Atemwege. Der leitende Epidemiologe des Bundesstaates wettete mit dem zuständigen Sanitätsoffizier in Fort Dix, dass man sich mitten in einer gewöhnlichen Grippeepidemie befinde. Zur Abrechnung der Wette schickte der medizinische Offizier Kulturen an das staatliche Labor. Er verlor. Die Kulturen zeigten ein nicht identifiziertes Grippevirus, das an die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta geschickt wurde und sich als Schweinegrippe herausstellte.

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The Swine Flu Affair
Decision-Making on a Slippery Disease

Damals glaubte man, dass jede Antigenverschiebung, wie es hier der Fall war, der mögliche Vorläufer einer Pandemie sei. Der damalige Direktor der CDC, David Sencer, bereitete ein Memorandum für David Mathews, den damaligen Sekretär für Gesundheit, Bildung und Wohlfahrt, vor. Das Memorandum bot vier Optionen, die in der Regierung üblich sind: drei, die vom Leser abgelehnt werden sollten, und eine vierte, die vom Verfasser gewünscht wurde.

  • Die erste war „nichts tun“,
  • die zweite „minimale Reaktion“,
  • die dritte ein „Regierungsprogramm“
  • und die vierte ein „kombinierter Ansatz“, der dem privaten Sektor eine Rolle zuwies.

Dieses Aktionsmemorandum war absichtlich so konzipiert, dass eine positive Reaktion einer bedrängten Regierung erzwungen werden sollte, die es sich nicht leisten konnte, es abzulehnen, um es dann durchsickern zu lassen. Das Memorandum wurde bei einem Treffen mit Mathews am 15. März vorgestellt, bei dem Sencer Mathews stark unter Druck setzte. Mathews war der Ansicht, dass es politisch unmöglich sei, Nein zu sagen, selbst wenn das Risiko weit entfernt zu sein schien. Obwohl die Risiken gering waren, drängte Sencer auf die starke Möglichkeit einer Pandemie, die antigenetisch mit der Grippe von 1918 zusammenhing. Es musste innerhalb von zwei Wochen eine Entscheidung getroffen werden, um Zeit für die Vorbereitung, Prüfung und Verabreichung des Impfstoffs vor der nächsten Grippesaison zu geben.

Theodore Cooper, stellvertretender Sekretär für Gesundheit, Bildung und Wohlfahrt, war beeindruckt und machte sich die Sache von Sencer zu eigen.

Am 22. März fand ein Treffen mit Präsident Ford statt, an dem Mathews und Cooper und andere Mitglieder der Verwaltung teilnahmen. Vor sechs Dingen wurde der Präsident nicht gewarnt:

  • Probleme mit schwerwiegenden Nebenwirkungen,
  • mit der Dosierung von Kindern,
  • mit der Haftpflichtversicherung,
  • mit der Expertenmeinung,
  • mit der Öffentlichkeitsarbeit des öffentlichen Gesundheitsdienstes
  • und mit seiner eigenen Glaubwürdigkeit.

Am 24. März um 15.30 Uhr fand im Kabinettsraum eine weitere Sitzung mit externen Wissenschaftlern statt, darunter die eingefleischten Gegner Jonas Salk und Albert Sabin. Kurzfristig ins Weiße Haus einberufen und eingeschüchtert, vertraten die meisten Anwesenden die Auffassung, dass es „programmiert“ und „inszeniert“ sei und dass die Entscheidungen getroffen worden seien. Sie waren der Meinung, dass „wir benutzt wurden“. Durch Handzeichen wurde das Programm einstimmig angenommen. Ford bat um eine Ablehnung, aber es gab keine. Der Präsident sagte daraufhin, er werde die Sitzung unterbrechen und sich ins Oval Office begeben, wo jeder, der Zweifel hat, mit ihm unter vier Augen sprechen könne. Niemand tat dies. Der Präsident ging zurück in den Kabinettsraum, nahm Salk als auch Sabin mit und ging in den Presseraum, wo er das 135 Millionen Dollar teure Programm zur Impfung gegen die Schweinegrippe ankündigte, mit dem jeder Mann, jede Frau und jedes Kind im Land geimpft werden soll.

Der Impfstoff wurde als sicher und wirksam angesehen.

Der Rest der Geschichte ist bekannt:

  • die Probleme bei der Herstellung des Impfstoffes,
  • die Weigerung der Versicherungsgesellschaften, Haftpflichtversicherungen auszustellen,
  • die nur mäßige Reaktion der Öffentlichkeit auf das Impfprogramm,
  • das Auftreten des Guillain-Barré-Syndroms und, was am auffälligsten war, das Nicht-Erscheinen eines Ausbruchs der Schweinegrippe.

Die ganze Affäre, die in diesem Buch so gut beschrieben wird, ist ein gutes Beispiel für die Fehlbarkeit der Expertenmeinung und die Fehlbarkeit der Regierung.

Die Analyse „Schweinegrippe-Affäre“ wurde von Mitgliedern der Harvard School of Government and Public Health im Auftrag des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialministeriums in Auftrag gegeben und 1978 erstmals veröffentlicht.

Sie ist unterhaltsam geschrieben und spannend wie jeder gute Detektiv- oder Science-Fiction-Roman. Sie sollte für Ärzte und Politiker Pflichtlektüre sein, da die US-Regierung heute vor den gleichen Problemen steht wie vor fast 30 Jahren.“ (Jacoby 2015)

Zitate aus dem Buch „The Swine Flu Affaire“ (frei übersetzt)

  • „… Wenn die Erfahrung mit der Schweinegrippe uns etwas lehren kann, dann ist es wichtig, dass wir sie lernen. Wenn es Fehler oder Fehltritte gegeben hatte – wie auch immer gut gemeint – wäre es wichtig, sie zu lernen, damit wir sie nicht wiederholen, weder in der Impfpolitik noch in anderen, ähnlichen Entscheidungs-Zusammenhängen.“
  • „… Wenn Entscheidungen auf der Grundlage sehr begrenzter wissenschaftlicher Daten getroffen werden müssen, sollte die Bundes-Gesundheitsbehörde Schlüsselpunkte festlegen, an denen das Programm formell neu bewertet werden sollte.“
  • „… Es war keine leichte Entscheidung, angesichts all der (unbekannten) Unbekannten. Sie erschien uns als eine vernünftige Entscheidung, bei der alle Risiken sorgfältig abgewogen wurden. Was uns aber fast ebenso eindringlich auffiel, war die weit offene Art und Weise, wie sie getroffen wurde – der „Sonnenschein-Ansatz“, wenn man so will.“
  • „… Das, was bei der Planung des Schweinegrippe-Programms nötig gewesen wäre, war ein Tag am Tisch, um mit Murphy’s Law ein Brainstorming zu veranstalten: „Wenn etwas schief gehen kann, dann wird es das auch“, um alle denkbaren Entwicklungsmöglichkeiten, die man sich vorstellen kann, zu diskutieren. Das hätte es getan. Es hätte sicherlich eine Menge der Dinge aufgefangen, die schief gelaufen sind – schließlich war es gar nicht so schwer, an sie zu denken.“ Rezension Jacoby MG: The Swine Flu Affair Decision-Making on a Slippery Disease BMJ 2005;331:1276 https://www.bmj.com/content/331/7527/1276.1 Freie Übersetzung aus dem Englischen

Download „The Swine Flu Affair“ (2MB)

Weitere Berichte und Dokumentationen

  • Video: „Mike Wallace Exposes the 1976 Swine Flu Pandemic Vaccination“

Public Health-Katastophen

Lachenal: Le médicament qui devait sauver l’AfriqueParis 2014. Englisch: JHU Press 2017, http://univ-paris-diderot.academia.edu/GuillaumeLachenal, Engl.: https://jhupbooks.press.jhu.edu/title/lomidine-files

  • Die „Lomidine Files“ schildern das Fiasko einer brachialen Intervention zur Schlafkrankheits-Ausrottung in Westafrika. Ohne nachweisbaren Nutzen und mit langfristigen Folgen.

Randall M. Packard: A History of Global Health – Interventions into the lives of other people. JHU Press 2016. ISBN 987654321

  • Das Öffentliche Gesundheitswesen geht auf die großen Sozial-Hygieniker Virchow und Pettenkofer zurück, die im 19. Jahrhundert u.a. die Wasserversorgung Berlins und Münchens erfolgreich sanierten. Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich dann die kriegerische Auffassung der Medizin durch, dass man äußere Feinde isolieren, abwehren, bekämpfen und vernichten müsste. Ich kenne kein Buch, das diese Ursprungsgeschichte der „Interventionen in das Leben anderer“ so gut recherchiert hätte.

Mehr

Warum geht es immer wieder schief?

Dietrich Dörner: Die Logik des Mißlingens, rororo 2003, Interview.

  • Die Logik des Mißlingens: Immer wieder geschehen die gleichen Fehler. Menschen intervenieren in Systeme, die sie nicht verstehen. Sie halten komplexe Zusammenhänge für einfach oder höchstens für kompliziert. Und dann intervenieren sie zielgenau und sind oft sogar kurzfristig erfolgreich. Dann aber erleben sie ungeahnte Überraschungen, weil sie zuvor nicht wussten, was sie nicht wussten. Und so erzeugen sie immer wieder (manchmal heftige) Verschlimmbesserungen.

Nassim Nicholas Taleb: Skin in the Game (Die eigene Haut riskieren), Random House 2018:

  • Viele Katastrophen geschehen, weil Menschen komplexe Zusammenhänge nicht verstehen oder deren Eigendynamik unterschätzen. Wenn man „nach hinten schaut (in die Vergangenheit, in der alles gut war)“ und dabei „nach vorne (in die Zukunft)“ rudert, kann man plötzlich (völlig überraschend) an einen Fels krachen und untergehen. Geschehen solche Ereignisse immer nur aus Unkenntnis oder Dummheit? Nicht unbedingt, denn die Mächtigen, die die Entscheidungen treffen, riskieren meist nicht ihre eigene Haut. D.h. sie sind nicht verantwortlich, wenn es schief geht und haben zuvor dafür gesorgt, dass sie nicht haften werden.
Letzte Aktualisierung: 22.04.2024