Zu fragen was Trance wirklich sei, ergibt wenig Sinn.
Denn, wie alle Begriffe, wird auch „Trance“ sehr unterschiedlich ausgelegt, genutzt und interpretiert.
Ich verwende das Wort, um damit eine Möglichkeit der Wahrnehmung und des Verhaltens zu beschreiben, die gekennzeichnet ist durch
Aktivierung
des Seitenhirns (insbesondere der Hörrinde)
vielfach antrainierter Bewegungsprogramme
des Empfindens einer starken Verbundenheit im Handlungsfluss
von Notfallreserven
Dämpfung
des Schmerzempfindens
des Frontalhirns (für kritischen Denken notwendig)
des Zwischenhirns (für Gefühle wichtig)
des „ICH“-Gefühls gegenüber einem „WIR“ äußerer oder innerer Bezüge
Trance geht einher mit einer besonderen Logik, bei der handlungs-leitende Befehl wichtiger ist als die widerstrebende Realität, einer Mauer, eines Grabens oder eines Gegners.
Menschen in Trance kann scheinbar nichts aufhalten, bis sie zusammenbrechen.
Alle hochentwickelten Säugetiere können in Trance fallen
Sie handeln dann aufgrund erinnerter Befehle bedingungslos für ihre Gruppe: ohne Rücksicht auf den eigenen Tod.
Bei gesunden Menschen sind Trance-Zustände völlig normal.
Möglicherweise machen dein „Flow“ (Trance-Light) den größten Teil des „automatisch“ ablaufenden Handlungs-Erlebens aus.
Liegt die Schwelle zur Trance-Auslösung sehr niedrig, steigt das Risiko für Psychosen. Insbesondere bei Stress. Deshalb kann auch bei psychisch stabilen Menschen leicht das Vollbild einer Psychose ausgelöst werden: z.B. durch Schlafentzug von wenigen Tagen oder traumatische Belastungen.